Blockchain-Domänen: Potenzial und Risiken diskutiert auf ICANN-Konferenz

Blockchain-Domänen sind derzeit ein viel diskutiertes Thema, insbesondere auf der 78. Konferenz der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN). Während einige dieses Phänomen als eine schnelle Möglichkeit betrachten, Geld zu verdienen, sehen andere darin ein potentielles Sicherheitsrisiko. Dennoch akzeptieren viele die technischen Neuerungen, die mit nicht in der Rootzone eingetragenen Domains für verschiedene Blockchains einhergehen.

Blockchain-Domänen existieren bereits seit einiger Zeit und sind weltweit bekannt. Der Ethereum Name Service und die .eth-Domäne haben zu Beginn des Jahres bereits 2,2 Millionen registrierte Nutzer verzeichnet. Neben dem Marktführer gibt es jedoch auch zahlreiche andere Unternehmen, wie die Mitgliederliste der Web3 Domain Alliance zeigt, die während des ICANN-Treffens in Hamburg präsentiert wurde. Bradley Kam, Mitbegründer von Unstoppable Domains, erklärte, dass sein Unternehmen mittlerweile eine halbe Million Nutzer habe. Insgesamt wurden etwa 3,7 Millionen Domänen in den Top-Level-Domänen .x, .crypto, .coin, .wallet, .bitcoin, .888, .nft, .dao, .zil und .blockchain vergeben.

Unstoppable Domänen nutzte anfangs die ENS-Blockchain, hat jedoch aus wirtschaftlichen Gründen auf die Polygon-Blockchain umgestellt. Bei Unstoppable erfolgt die Bezahlung nur einmal während der Registrierung. Der Nutzer besitzt lebenslang die Kontrolle über alle Daten und die Domänen. Kam erklärte, dass das Unternehmen sein Einkommen durch Anwendungen erzielt. Dies sei der Hauptvorteil der Blockchain-Domänen.

Web3-Domänen unterscheiden sich von herkömmlichen Domänen durch eine Vielzahl von zusätzlichen Funktionen und Features. Sie fungieren nicht nur als Domänenname, sondern auch als Wallet, Social-Media-Kontakt, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Kam gab zu, dass die Auflösungszeiten von Web3-Domänen, die derzeit bis zu 20 Millisekunden dauern, noch erheblich verbessert werden könnten.

Einige Betreiber von Blockchain-Domänen streben nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Sie möchten sich von den herkömmlichen Domain-Registrierungsstellen abgrenzen und ein eigenes System aufbauen. Ob dies langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Die ICANN hat jedoch bereits signalisiert, dass sie offen für neue Top-Level-Domänen ist, was für die Zukunft der Blockchain-Domänen vielversprechend erscheint.

Schlagwörter: ICANNKonferenz + BlockchainDomains + Auflösungszeiten

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  • 27. Oktober 2023