Uber und Lyft in New York: Fahrer abgezockt, aber jetzt wird abgerechnet!

Uber und Lyft haben in New York ordentlich in die Tasche greifen müssen. Ganze 328 Millionen US-Dollar sollen die beiden Unternehmen zahlen, weil sie ihre Fahrerinnen und Fahrer über einen längeren Zeitraum um einen Teil ihres gerechtfertigten Lohns betrogen haben. Das hat die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats, Letitia James, bekanntgegeben.

Da bleibt einem ja die Spucke weg! Aber es kommt noch besser: Uber wird den Großteil des Betrags, nämlich 290 Millionen US-Dollar, in einen speziellen Fonds einzahlen, aus dem dann ehemalige und aktuelle Fahrerinnen und Fahrer entschädigt werden sollen. Auch Lyft wird Geld locker machen müssen.

Aber damit nicht genug, die beiden Unternehmen haben auch zugesagt, einen Mindestlohn und Krankengeld zu zahlen. Na, das ist ja mal ein Schritt in die richtige Richtung! Denn bisher haben Uber und Lyft Gebühren und Umsatzsteuern einfach von den Fahrerzahlungen abgezogen, obwohl das eigentlich die Fahrgäste hätten zahlen müssen. Und als ob das nicht schon dreist genug wäre, haben sie den Fahrerinnen und Fahrern auch noch vorgegaukelt, sie könnten diese Kosten separat in Rechnung stellen. Dabei gab es nie eine Möglichkeit dazu.

Uber hat diese fiesen Machenschaften zwischen 2014 und 2017 angewandt, während Lyft von 2015 bis 2017 ähnlich vorgegangen ist. Und als wäre das noch nicht genug, haben beide Unternehmen es auch versäumt, den Fahrerinnen und Fahrern bezahlte Krankentage zu gewähren. Dabei steht ihnen das gesetzlich zu!

Jetzt wird aber aufgeräumt: Die außergerichtliche Einigung sieht vor, dass Uber und Lyft allen Fahrerinnen und Fahrern im gesamten Bundesstaat New York einen Mindestbetrag für absolvierte Fahrten garantieren müssen. Bisher galt das nur in New York City. Der Mindestbetrag beträgt stolze 26 US-Dollar pro Stunde und wird jährlich entsprechend der Inflation angepasst. Außerdem haben die Fahrerinnen und Fahrer jetzt Anspruch auf eine bezahlte Stunde pro je 30 Stunden, die sie für Uber oder Lyft gefahren sind und die sie aufgrund von Krankheit nicht arbeiten können. Das kann sich schon ganz schön summieren: Insgesamt können sie bis zu 56 Stunden pro Jahr ansammeln. Die Beantragung erfolgt dann ganz bequem über die App.

Letitia James geht davon aus, dass Uber und Lyft über Jahre hinweg systematisch Hunderte Millionen Dollar von ihren Fahrerinnen und Fahrern unterschlagen haben. Das ist wirklich eine Unverschämtheit! Die meisten Fahrerinnen und Fahrer sind aus Einwandererfamilien und sind auf diese Arbeitsplätze angewiesen, um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern. Dank der Zahlung wird ihnen jetzt endlich der gerechte und ihnen zustehende Lohn ausgezahlt.

Das ist übrigens die größte außergerichtliche Zahlung für Lohndiebstahl, die jemals in New York verzeichnet wurde. Da können sich Uber und Lyft aber warm anziehen! Eine teure Lektion, die hoffentlich auch andere Unternehmen zum Umdenken bewegt. Denn schließlich sollte fairer Lohn doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Schlagwörter: Entschädigung + Mindestlohn + Betrug

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  • 2. November 2023