Cruise: Autonome Taxis in Krise – Zweifel an Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells

Autonome Taxis sind derzeit ein heißes Thema in der Automobilindustrie. Die GM-Tochter Cruise hat jedoch kürzlich mit einigen Problemen zu kämpfen gehabt, die Zweifel an der Nachhaltigkeit ihres Geschäfts aufkommen lassen.

Laut einem Bericht der New York Times mussten für den Betrieb der autonomen Taxis von Cruise in San Francisco so viele Mitarbeiter eingesetzt werden, dass auf jedes Robotaxi 1,5 Angestellte kamen. Diese Mitarbeiter mussten regelmäßig aus der Ferne eingreifen, um Probleme zu beheben, die während der Fahrt auftraten. Es wird berichtet, dass dies alle vier bis zehn gefahrenen Kilometer der Fall war.

Diese ständige Notwendigkeit des Eingreifens könnte auch den Grund dafür erklären, warum GM in den letzten Quartalen fast 600 Millionen US-Dollar für Cruise ausgegeben hat – ein Anstieg von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kosten für jedes von Cruise eingesetzte Fahrzeug liegen zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar, während ein neuer Chevrolet Bolt ab etwa 27.000 US-Dollar erhältlich ist. Diese enormen Kosten und der hohe Aufwand werfen nun Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells auf.

Die Probleme von Cruise wurden auch durch einen Vorfall verstärkt, bei dem ein autonomes Taxi eine Frau angefahren hat. Als Reaktion darauf entzog die Kfz-Zulassungsstelle Kaliforniens Cruise die Erlaubnis, fahrerlose Robotaxis gegen Entgelt auf den Straßen von San Francisco zu betreiben. Cruise hat daraufhin alle Aktivitäten mit selbstfahrenden Autos ohne Sicherheitspersonal am Steuer vorübergehend eingestellt.

Es wurde auch bekannt, dass Cruise anfangs nicht alle Kameraaufnahmen des Vorfalls an die Ermittlungsbehörden weitergegeben hatte, was zu weiteren Problemen führte. Viele Mitarbeiter des Unternehmens äußern nun Bedenken, dass die Probleme nicht schnell genug behoben werden können.

Es bleibt unklar, wie es mit Cruise weitergehen wird. Die hohen Kosten und die Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens werfen Fragen auf. Es ist fraglich, ob Cruise sein angestrebtes Ziel von einer Milliarde US-Dollar Umsatz im Jahr 2025 erreichen kann. Auch die Pläne für eine Expansion in Japan könnten nun auf der Kippe stehen.

GM hat jedoch bereits angekündigt, Pläne zur Finanzierung einer weiteren Expansion zu haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob Cruise die Herausforderungen erfolgreich bewältigen kann.

Schlagwörter: Autonome Taxis + GMTochter Cruise + Tragfähigkeit des Geschäftsmodells

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  • 6. November 2023