WeWork-Aktienhandel ausgesetzt: Steht das Unternehmen vor der Insolvenz?

Du denkst, deine Arbeit ist stressig? Dann stell dir mal vor, du wärst ein WeWork-Aktionär. Am Montag war es nämlich aufgrund der Handelsaussetzung der New York Stock Exchange (NYSE) nicht möglich, WeWork-Aktien zu handeln. Warum? Weil das Wall Street Journal letzte Woche einen Bericht veröffentlicht hat, der besagt, dass WeWork kurz vor der Insolvenz steht. Da will die NYSE natürlich erstmal Klarheit haben, bevor sie sich auf mögliche verrückte Kursbewegungen aufgrund von Gerüchten einlässt.

Bisher hat das Management weder den Bericht bestätigt noch dementiert. Aber Fakt ist, dass WeWork seine Schulden nicht begleichen kann und sich in einer finanziellen Krise befindet. Na, das ist ja mal eine Überraschung. Als wäre das nicht genug, tauchte am Freitag plötzlich ein Übernahmeangebot auf. Der Finanzinvestor Cole Capital Funds wollte 51 Prozent der WeWork-Aktien für neun US-Dollar pro Aktie kaufen. Das ist mehr als das Achtfache des Schlusskurses vom Vortag. Klingt ja eigentlich ganz gut, oder?

Nicht so schnell! WeWork hat zwar beteuert, dass sie sich bei dieser Transaktion auf rechtliche, finanzielle und andere Berater gestützt haben. Aber es war immer noch unklar, wie der Kauf von 51 Prozent der Aktien zur Begleichung der ausstehenden Schulden beitragen sollte. Also hat WeWork das Angebot kurzerhand zurückgezogen. Kein Investor in Sicht, der die Situation retten könnte. Das sieht nicht gut aus, meine Freunde.

WeWork, einst gefeiert als Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, ist jetzt nur noch rund einen Dollar wert. Ein ganz schöner Absturz, oder? Und das, obwohl im September ein Aktiensplit stattgefunden hat. Im Oktober hat dann David Tolley, der vorher im Verwaltungsrat von WeWork saß, den Posten des CEO übernommen. Seine erste Aufgabe? Rabatte auf die Mieten der WeWork-Büros mit den Eigentümern aushandeln. Klingt nach einem Spaßjob.

Aber Moment mal, wer ist dieser David Tolley überhaupt? Er war von 2019 bis 2022 Finanzchef bei Intelsat und davor bei Oneweb tätig. Also hat er Erfahrung mit finanziell angeschlagenen Unternehmen. Na dann, viel Erfolg, David!

WeWork betrieb im ersten Halbjahr 777 Gemeinschaftsbüros in 39 Ländern. Da war sogar Deutschland mit 22 Büros dabei, inklusive elf in Berlin. Im ersten Halbjahr sah der operative Cashflow ziemlich übel aus, mit einem Minus von 530 Millionen US-Dollar. Und am 30. Juni hatte WeWork gerade mal 205 Millionen Dollar an verfügbarem Bargeld.

Na, wer hätte gedacht, dass so ein cooles Konzept wie WeWork so schnell den Bach runtergeht? Aber hey, vielleicht erfinden sie sich ja nochmal neu. Oder sie könnten einfach anfangen, ihre Büros als Airbnb-Unterkünfte zu vermieten. Wer weiß, was die Zukunft bringt?

Schlagwörter: WeWork + Insolvenzantrag + Gemeinschaftsbüros

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  • 7. November 2023