NASA-Technologie: Satelliten identifizieren neue Klimagas-Quellen

Die NASA hat eine neue Methode entwickelt, um Quellen von Klimagasen wie CO₂ und Methan zu identifizieren und zu überwachen. Mittels Satellitentechnologie können bisher unbekannte Quellen aufgespürt und kartiert werden. Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA hat ein spezielles Sensormodul namens EMIT auf der Internationalen Raumstation ISS installiert, um diese Aufgabe zu übernehmen. EMIT zeichnet sich durch eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und eine breite Abdeckung des sichtbaren bis kurzwelligen Infrarotspektrums aus. Von der ISS aus kann das Instrument mehr als 300.000 Erdspektren pro Sekunde messen und dabei eine räumliche Auflösung von 60 Metern erreichen.

Laut den Forschern des JPL wurden bereits über 80 Milliarden Spektren gemessen, die spezifische molekulare Signale von Methan und Kohlendioxid enthalten. EMIT hat bereits Hunderte von Methan- und CO₂-Quellen in erwarteten Emissionsgebieten sowie in bisher unerforschten Regionen kartiert. Ein webbasiertes Mapping-Tool unterstützt bei der Einsichtnahme dieser Informationen, die kontinuierlich mit aktuellen Daten aktualisiert werden.

Besonders besorgniserregend sind Methan-Punktquellen, wie undichte Stellen in Rohrleitungen und unsachgemäß verschlossene Öl- und Erdgasquellen. Diese Quellen machen in bestimmten Regionen der USA zwischen 13 und 67 Prozent der Gesamtemissionen aus.

Die Forscher des JPL hoffen, dass die Ergebnisse von EMIT dazu beitragen können, das weltweite Treibhausgasbudget präziser zu berechnen und bisher unbekannte Quellen von Klimagasen zu erkennen und zu unterbinden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch ein erhöhter Bedarf an zusätzlichen Daten erforderlich.

EMIT ist jedoch nur der Anfang. Es gibt bereits bestehende und geplante Missionen, die Methan und CO₂ mit unterschiedlichen räumlichen Auflösungen und zeitlichen Wiederholungsfrequenzen messen können. Durch die gemeinsame Nutzung dieser Instrumente kann dazu beigetragen werden, die Unsicherheiten hinsichtlich der menschengemachten Emissionen zu reduzieren. Die europäische Weltraumbehörde ESA beispielsweise erfasst mithilfe des Instruments Tropomi die Signatur von Methan im kurzwelligen Infrarotspektrum und erstellt daraus eine Karte.

Die Nutzung von Satellitentechnologie zur Erfassung von Klimagas-Quellen ist ein wichtiger Schritt, um den Klimawandel besser zu verstehen und Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen zu ergreifen. Die NASA und andere Raumfahrtbehörden setzen ihre Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet fort, um eine noch genauere Überwachung und Analyse der Klimagas-Quellen zu ermöglichen.

Schlagwörter: NASA + EMIT + Methanquellen

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  • 21. November 2023