OpenAI-KI-Ethikerin zweifelt, Datenschutzbehörden verlangen klare Regelungen

Zum ersten Jahrestag von ChatGPT sieht sich OpenAI, der Entwickler des KI-Chatbots, mit Anschuldigungen einer KI-Ethikerin konfrontiert. Emily M. Bender, eine angesehene KI-Ethikerin und Linguistikprofessorin, äußerte in einem Interview mit MIT Technology Review Bedenken bezüglich der Unreife von OpenAI und warf dem Unternehmen Aufmerksamkeitssucht vor.

Bender zweifelt daran, dass OpenAI die behauptete Schlüsselrolle für die Zukunft unserer Gesellschaft einnehmen wird und betrachtet die Entwicklung einer sicheren Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) als übertriebenen Hype. Sie äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Anwendung von KI-Systemen in wichtigen sozialen Bereichen, da sie Vorurteile reproduzieren und Diskriminierung verstärken könnten. Darüber hinaus wies sie auf die nachteiligen Auswirkungen für die Umwelt hin, die mit der Entwicklung und Verwendung solcher Systeme einhergehen.

Währenddessen äußerten auch die Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder (DSK) Bedenken hinsichtlich der Rechtsunsicherheit bei Künstlicher Intelligenz. Sie betonen die Wichtigkeit klarer Regelungen für Unternehmen und Bürger und fordern eine angemessene Zuteilung von Verantwortlichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um die Risiken von KI unter Kontrolle zu halten. Die geplante EU-Verordnung für KI soll klare Anforderungen für alle Akteure festlegen, einschließlich Hersteller und Anbieter von Basismodellen wie GPT, LaMDA oder LLaMA.

In Bezug auf KI-Anwendungen im wissenschaftlichen Bereich hat Google DeepMind mit seinem KI-Tool GNoME Fortschritte erzielt. GNoME nutzt Graphennetzwerke, um mögliche Anwärter für neue Kristalle zu erkennen und ihre Stabilität vorherzusagen. Durch diese Methode wurden bereits mehr neue Materialien entdeckt, als Forscher normalerweise in 800 Jahren mit herkömmlichen Methoden finden würden. Die experimentelle Roboterplattform A-Lab konnte erfolgreich von GNoME vorhergesagte Kristallstrukturen herstellen. Die entdeckten Kristalle könnten in Zukunft in Technologien wie Supraleitern, fortschrittlichen Batterien oder innovativen Halbleitern Verwendung finden.

Amazon Web Service erweitert sein Portfolio für Firmenkunden um innovative KI-Anwendungen, um die Zufriedenheit der Endkunden zu steigern und die Mitarbeitenden im Kundenservice zu unterstützen. Amazon Q, ein Chatbot, soll dabei helfen, den Kundenservice zu verbessern. Darüber hinaus werden KI-Tools in die Amazon Contact Lens integriert, um Analysen und Qualitätsmanagement zu verbessern. Unternehmen können mit Amazon Lex ihre eigenen Chatbots und Interactive Voice Responses entwickeln und mit Titan fotorealistische Bilder generieren.

Es bleibt abzuwarten, wie OpenAI auf die Anschuldigungen von Emily M. Bender reagiert und ob die Forderungen der Datenschutzbehörden in Bezug auf klare Regelungen für Künstliche Intelligenz umgesetzt werden. Gleichzeitig werden die Fortschritte von Google DeepMind und Amazon Web Service in Bezug auf KI-Anwendungen im wissenschaftlichen Bereich und im Kundenservice mit Spannung erwartet. Die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz wirft weiterhin ethische und rechtliche Fragen auf, die sorgfältig adressiert werden müssen, um die Risiken zu minimieren und das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen.

Schlagwörter: ChatGPT + OpenAI + KIEthik

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  • 30. November 2023