Da ist sie wieder, die gute alte Online-Pornografie. Diesmal jedoch mit einer Prise Altersverifikation. Die britische Medienaufsichtsbehörde Office of Communications (Ofcom) hat nämlich neue Richtlinien für das Bestätigen des Alters bei Online-Pornografie vorgestellt. Denn, wer hätte es gedacht, nicht jeder hat das Recht auf sexy Inhalte.
Mit den neuen Richtlinien will die Ofcom sicherstellen, dass Personen vor dem Zugang zu solchen Inhalten ihr Alter nachweisen müssen. Das kann zum Beispiel durch das Vorlegen von Ausweisdokumenten oder Kreditkarten geschehen. Aber die Behörde wäre nicht die Behörde, wenn sie nicht noch einen draufsetzen würde. Deshalb wird auch eine Gesichtserkennung durch Künstliche Intelligenz (KI) als Teil der Altersüberprüfung eingeführt.
Diese neuen Richtlinien sind eine Konsequenz des kontroversen Online Safety Act, der im Oktober 2023 in Großbritannien in Kraft getreten ist. Websites und Apps mit pornografischen Inhalten müssen nun gesetzlich dazu verpflichtet werden, diese Altersverifikation durchzuführen. Das Gesetz ermöglicht den Behörden auch den Zugriff auf verschlüsselte Online-Kommunikation, um nach terroristischem Material oder Kindesmissbrauch zu suchen. Das ist quasi das britisches Pendant zur geplanten Chatkontrolle der EU.
Aber zurück zur Altersverifikation. Die Umsetzung dieser Vorschriften liegt nun in der Verantwortung der Ofcom. Die Behörde hat bereits erste Vorschläge vorgelegt. Man kann den Anbietern eine Banküberprüfung erlauben oder einen Ausweis mit Lichtbild vorlegen, der dann mithilfe des Kamerabildes des Nutzers verifiziert wird. Es besteht auch die Möglichkeit, Überprüfungen über Mobilfunkverträge, Kreditkarten oder digitale Wallets durchzuführen. Aber das ist noch nicht alles. Die Ofcom erlaubt auch die Altersüberprüfung mittels Gesichtserkennung, sofern eine KI das Alter auf mindestens 25 Jahre schätzen kann. Wenn die KI sich nicht sicher ist, ist eine alternative Altersverifikation erforderlich.
Aber Moment mal, das sind doch nur vorläufige Vorschläge. Die Technologie entwickelt sich schließlich weiter und es könnten noch weitere Optionen zur Altersverifikation hinzukommen, so die Ofcom. Andere Methoden, wie zum Beispiel die Eingabe des Alters durch den Nutzer oder einfache Bestätigungen des erforderlichen Alters, werden als unzureichend angesehen.
Na gut, aber was passiert, wenn die Anbieter sich nicht an diese neuen Regeln halten? Tja, dann wird’s teuer. Sie könnten mit Bußgeldern von bis zu 18 Millionen britischen Pfund oder 10 Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes belegt werden, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Und wenn das noch nicht abschreckend genug ist, drohen den Anbietern auch Gefängnisstrafen.
Das Ganze mag ja gut gemeint sein, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum zu gewährleisten. Aber es wirft auch Fragen zum Datenschutz und zur Sicherheit der erhobenen Daten auf. Es bleibt abzuwarten, wie diese Herausforderungen angegangen werden und ob die neuen Maßnahmen tatsächlich effektiv sind. Bis dahin werden wir wohl weiterhin mit unserer Kreditkarte vor dem Bildschirm sitzen und auf unsere Gesichtserkennung warten. Na dann, viel Spaß beim Pornoschauen!
Schlagwörter: Ofcom + Altersverifikation + OnlinePornografie
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