Am Dienstag haben die Veranstalter der Entertainment Software Association (ESA) bestätigt, dass die E3, die früher als führende Messe für die Spielebranche galt, nicht mehr stattfinden wird. Bereits bevor die Spielemesse im Frühjahr 2023 ersatzlos gestrichen wurde, war die Entscheidung absehbar.
Die E3 war über einen längeren Zeitraum hinweg als führende Messe in der Branche anerkannt und diente großen Spielefirmen als Hauptplattform, um ihre Spiele und Konsolen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Laut Stanley Pierre-Louis, dem Präsidenten der Entertainment Software Association (ESA), hat die ESA beschlossen, die E3 zu beenden. Er erkennt an, dass es schwierig ist, sich von einer so beliebten Veranstaltung zu verabschieden. Dies bestätigte er in einem Interview mit der Washington Post. In Anbetracht der neuen Möglichkeiten, die unserer Branche zur Verfügung stehen, um Fans und Partner zu erreichen, ist es die richtige Entscheidung.
In den letzten Jahren hat die Bedeutung der E3 stark abgenommen. Aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie wurde die E3 im Jahr 2020 als eine der ersten Messen abgesagt. Im Jahr 2021 fand die Veranstaltung ausschließlich online statt. Die Online-Veranstaltungen hatten abgesehen von einigen E3-Logos auf den Livestreams nur wenig mit der eigentlichen Spielemesse zu tun, die seit ihrer Gründung im Jahr 1995 ein unverzichtbares Ereignis für die Schwergewichte der Spielebranche war.
Im Jahr 2022 wurde die E3 erneut vollständig abgesagt, um sich auf den geplanten Neustart vor Ort im Jahr 2023 zu konzentrieren. Als die Entertainment Software Association (ESA) schließlich auch die E3 2023 absagte, war klar, dass das Ende der Messe bevorstand. Vorangegangen war die Entscheidung aller drei Konsolenhersteller Nintendo, Sony und Microsoft, ihre Teilnahme abzusagen. Weder Ubisoft, Sega noch Tencent hatten Interesse bekundet, während keine einzige große Spielefirma ihre Teilnahme zugesagt hatte.
Pierre-Louis erklärte damals, dass die Änderung der Entwicklungspläne aufgrund der Covid-19-Pandemie erfolgte. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation hatten zahlreiche Spielefirmen ihre Ausgaben für umfangreiche Marketing-Events überprüft. Letztendlich konzentrierten sich Spielefirmen vermehrt auf die digitale Vermarktung ihrer Spiele. Angesichts dieser Umstände war es schwierig, sich ein Comeback der E3 vorzustellen.
Das Summer Game Fest hat inzwischen die Rolle der E3 eingenommen. Zuletzt entwickelte sich das von Geoff Keighley organisierte Event zu einer vielfältigen und kontinuierlichen Präsentation von Spieleankündigungen und Trailern verschiedener Hersteller. In den Sommermonaten, in denen eigentlich die E3-Veranstaltungen geplant waren, konnte Keighley regelmäßig eine beträchtliche Zuschauerschaft von Millionen Menschen erreichen.
Die E3 war über viele Jahre hinweg ein Höhepunkt für die Spielebranche. Doch nun ist es an der Zeit, sich von dieser Ära zu verabschieden und den neuen Möglichkeiten und Formaten Raum zu geben. Die Branche hat sich verändert, und es bleibt abzuwarten, welche neuen Veranstaltungen und Plattformen zukünftig die Spielewelt prägen werden.
Schlagwörter: E3 + ESA + Entertainment Software Association
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