NVIDIA schwimmt im Geld: KI-Hardware-Boom lässt die Kassen klingeln, während AMD und Intel nachziehen
Der KI-Beschleunigerhersteller NVIDIA schwimmt derzeit im Geld und erzielt Milliardengewinne. Trotz der Handelsbeschränkungen mit China hat das Unternehmen im letzten Quartal einen Umsatz von 14,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Da fragt man sich doch, ob die Grafikkarten von NVIDIA etwa Goldstaub enthalten!
Aber Spaß beiseite, sowohl AMD als auch Intel wollen natürlich ein Stück vom Kuchen abhaben. AMD bringt seine Instinct-MI300-Serie auf den Markt und Intel setzt einerseits auf seine eigenen Xeon-Prozessoren mit KI-Funktionen und andererseits auf den Gaudi 2, der vor allem durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen kann. Doch trotz aller Bemühungen sind es zweifellos die Jungs und Mädels von NVIDIA, die am meisten von diesem KI-Hardware-Boom profitieren.
Auf einem Diskussionsforum am MIT hat sich Pat Gelsinger, CEO von Intel, zu möglichen Fehlern bei der Entwicklung entsprechender Hardware geäußert. Dabei erwähnte er auch ein gescheitertes Projekt namens Larrabee, das vor 13 Jahren in der Entwicklung war. Dieses sollte sowohl eine erste GPGPU (General Purpose GPU) als auch eine leistungsstarke dedizierte GPU hervorbringen. Aber das Projekt wurde abgebrochen und stattdessen kam die wenig erfolgreiche Xeon-Phi-Reihe auf den Markt. Laut Gelsinger hat Intel damals die Chance verpasst, das Gesicht der Künstlichen Intelligenz zu verändern. NVIDIA hat das Feld überlassen bekommen und den Raum genutzt, wenn es um die Rolle von GPUs in der KI geht.
Gelsinger zufolge hat NVIDIA-CEO Jensen Huang hart daran gearbeitet, die Durchsatzberechnung zu beherrschen, vor allem im Bereich der Grafik. Später hatte er dann außergewöhnliches Glück. Natürlich spielt auch das Glück eine große Rolle bei dieser Entwicklung, denn nur wenige konnten den Boom in der generativen KI in dieser Form vorhersehen. Aber NVIDIA hat frühzeitig erkannt, dass GPUs mehr können als nur hübsche Bilder zu zaubern. Über fast ein Jahrzehnt hinweg haben sie ein Software-Ökosystem entwickelt, das sich als nahezu Standard an Universitäten und Unternehmen etabliert hat, wenn es um die Nutzung von GPUs für wissenschaftliche Berechnungen geht. Gleichzeitig haben sie ihre Hardware und Software kontinuierlich weiterentwickelt, während die Konkurrenz entweder neue Konzepte ausprobierte oder das Segment weitgehend ignorierte.
Das größte Problem von Intel war und ist wahrscheinlich die unzureichende Umsetzung auf Hardwareebene. Für das einstige Flaggschiff-Produkt Ponte Vecchio ist kein ebenbürtiger Nachfolger geplant. Stattdessen setzen sie voll auf Xeon-Prozessoren und den Gaudi 2. Erst mit Falcon Shores wird die KI-Ausrichtung als Zusammenführung der Strategie erkennbar. Es wäre also nicht fair zu behaupten, dass der Erfolg von NVIDIA nur auf Glück beruht. Pat Gelsinger gibt zu, dass Intel dieses Segment 15 Jahre lang größtenteils vernachlässigt hat. Aber unter seiner Führung wird es eine Neuausrichtung geben, bei der das Ziel ist, die KI-Entwicklung für eine immer größere Anzahl von Nutzern zugänglich zu machen. Außerdem plant Intel, den Software-Stack weiter zu öffnen, um ihn benutzerfreundlicher zu gestalten.
NVIDIA hat angekündigt, dass sie ihre aktuellen Produkte bis 2024 verbessern und bald Nachfolger vorstellen wollen. Das Unternehmen lässt also nicht locker und macht es für Konkurrenten wie AMD und Intel immer schwieriger, aufzuholen. Da werden wohl noch einige Nächte mit KI-Berechnungen vor uns liegen!
Schlagwörter: Intel + NVIDIA + Pat Gelsinger + AMD + Intels
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