Intel plant möglicherweise Verzicht auf SMT bei Arrow Lake: Wendepunkt in der CPU-Entwicklung?

Die mögliche Entscheidung von Intel, bei der kommenden Prozessorgeneration Arrow Lake auf Simultaneous Multithreading (SMT) zu verzichten, könnte einen bedeutenden Wendepunkt in der CPU-Entwicklung markieren. SMT, auch bekannt als Hyper-Threading (HT) bei Intel, ermöglicht es einem Prozessor, mehrere Threads gleichzeitig auszuführen und somit die Rechenleistung zu optimieren.

Sollte Intel tatsächlich auf SMT bei Arrow Lake verzichten, wäre dies das erste Mal seit 2009, dass eine neue CPU-Generation ohne diese Funktion auf den Markt kommt. Im Sommer 2023 gab es bereits erste Spekulationen dazu, jedoch stammten diese von einer wenig vertrauenswürdigen Quelle. Vor Kurzem hat jedoch das X/Twitter-Mitglied yuuki_ans Präsentationsfolien veröffentlicht, die angeblich von Intel stammen. yuuki_ans hat in der Vergangenheit bereits seine guten Kontakte bewiesen, indem er unter anderem Prozessoren vorab fotografisch dokumentierte. Obwohl der Beitrag gelöscht wurde, sind die Folien unter anderem bei Videocardz noch verfügbar.

Ein entscheidender Hinweis in den Folien ist die Angabe „8 IA Cores / 8 Threads“. Intel bezeichnet seine leistungsstarken Kerne intern als IA Cores, die bisher immer Hyper-Threading unterstützt haben und somit parallel 16 Threads verarbeiten konnten. Die Tatsache, dass Intel in den Präsentationsfolien nur von 8 Threads spricht, lässt darauf schließen, dass SMT möglicherweise nicht mehr Teil der neuen Prozessorgeneration sein wird.

Um die Funktionsweise von SMT bzw. Hyper-Threading zu verstehen, muss man sich die Struktur eines CPU-Kerns genauer anschauen. Ein CPU-Kern besteht aus verschiedenen Recheneinheiten wie arithmetisch-logischen Einheiten (ALUs) und Gleitkommaeinheiten (FPUs). Wenn einige dieser Einheiten gerade nicht aktiv sind, zum Beispiel wenn sie auf Daten aus dem Cache warten, kann SMT bzw. Hyper-Threading einen zusätzlichen Thread starten, um die Leerlaufzeit zu minimieren. Durch diese Arbeitsweise wird die effiziente Nutzung von breit aufgestellten Kernen ermöglicht, was zu einer Steigerung der praktisch nutzbaren Rechenleistung führen kann.

Intel führte Hyper-Threading ursprünglich im Jahr 2002 mit dem Pentium 4 HT ein, entschied sich jedoch anschließend vorerst dagegen. Seit der Einführung des Core-i-Namensschemas im Jahr 2009 haben letztendlich alle High-End-Modelle von Intel Hyper-Threading verwendet. Mit dem Aufkommen der leistungsstarken Ryzen-Prozessoren von AMD hat Intel die Funktion jedoch bei allen Performance-Kernen in allen Leistungsklassen aktiviert, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Es bleibt abzuwarten, ob Intel tatsächlich auf SMT bei Arrow Lake verzichten wird oder ob es sich nur um Spekulationen handelt. Sollte Intel den Schritt wagen, wäre dies ein deutliches Zeichen für eine neue Strategie in der CPU-Entwicklung. Es wäre interessant zu beobachten, wie sich dies auf die Leistung und den Wettbewerb zwischen Intel und AMD auswirken würde. Wir können gespannt sein, welche weiteren Informationen Intel in den kommenden Monaten enthüllen wird.

Schlagwörter: Intel + SMT + HT

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  • 22. Januar 2024