FreeBSD gibt alten 32-Bit-Hardware den Laufpass: Was das für dich bedeutet

FreeBSD zieht einen Schlussstrich unter die Unterstützung veralteter 32-Bit-Hardware. Das verkündete der Kernel-Entwickler John Baldwin auf der FreeBSD-Announcement-Mailingliste. Ab der kommenden Version 15 werden keine Installationsmedien mehr für die Architekturen i386, armv6 und powerpc zur Verfügung gestellt. Erst mit der Veröffentlichung von FreeBSD 16 wird auch die armv7-Plattform als letzte 32-Bit-Plattform aus dem Betriebssystem entfernt.

Aber Moment mal, was bedeutet das eigentlich? Nun, es bedeutet, dass FreeBSD auf dem Weg in die Zukunft die Unterstützung für alte 32-Bit-Hardware hinter sich lässt. Das heißt aber nicht, dass deine alten 32-Bit-Programme nicht mehr funktionieren werden. Zumindest bis zum Ende des Stable/16-Zweigs, der irgendwann zwischen 2030 und 2040 erscheinen wird, sollen die 32-Bit-Binärdateien auf Systemen mit 64-Bit-Kerneln weiterhin funktionieren. Ein genaues Datum für das Ende der Unterstützung gibt es jedoch noch nicht.

Solltest du also in ferner Zukunft immer noch auf 32-Bit-Software angewiesen sein, kannst du diese immer noch in FreeBSD-Jails oder virtuellen Maschinen mit Hilfe des nativen Bhyve-Hypervisors ausführen. Das liegt daran, dass ältere Versionen von FreeBSD sowohl in Jails als auch in VMs installiert werden können.

Warum wird diese Entscheidung getroffen? Nun, FreeBSD hat seine Wurzeln in der i386-Architektur, da es eines der ältesten Derivate der Berkeley Software Distribution (BSD) ist und von Anfang an speziell für diese Architektur entwickelt wurde. Im Laufe der Zeit haben die Entwickler von FreeBSD jedoch die Unterstützung für verschiedene Architekturen hinzugefügt oder entfernt, je nachdem, wie sich der Markt entwickelt hat. Es spielen auch andere Faktoren wie die begrenzte Anzahl von Entwicklern und die finanzielle Unterstützung durch Unternehmen eine Rolle. Unternehmen könnten dazu beitragen, dass einige FreeBSD-Entwickler unterstützt werden, da sie möglicherweise eine der immer noch weit verbreiteten 32-Bit-Plattformen im Embedded-Bereich benötigen. Eine mögliche Option in diesem Zusammenhang könnte 32-Bit RISC-V sein.

Es ist erwähnenswert, dass sowohl NetBSD als auch OpenBSD weiterhin 32-Bit-Architekturen unterstützen werden. NetBSD hat die Philosophie, auf allen möglichen Geräten zu laufen, selbst auf ungewöhnlichen wie einem Toaster. Bei OpenBSD hingegen wird der Enthusiasmus einiger Entwickler für unpopuläre Plattformen genutzt, um bei der Portierung Fehler zu entdecken, die im aktuellen 64-Bit-Umfeld möglicherweise nicht sichtbar wären.

Für weitere Informationen zu den Plänen für die Zukunft der 32-Bit-Plattformen von FreeBSD empfehle ich einen Blick in den Abschnitt „Allgemeine Hinweise zu zukünftigen FreeBSD-Versionen“ am Ende der Release Notes von FreeBSD 14.0.

Schlagwörter: FreeBSD + NetBSD + OpenBSD

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  • 14. Februar 2024