BWKI: Der Wettbewerb für Künstliche Intelligenz geht in die sechste Runde – Was unterscheidet ihn von Jugend forscht?
Der Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz, kurz BWKI, geht in die sechste Runde und die Anmeldephase hat soeben begonnen. Dr. Caroline Schmidt, die Koordinatorin des BWKI, erklärt die Unterschiede zwischen diesem Wettbewerb und Jugend forscht und gibt einen Überblick über die Angebote zum Thema KI, die Schulen und Interessierte auch ohne Teilnahme nutzen können. Außerdem gibt sie Auskunft darüber, wer die Entscheidung über Projektideen trifft.
Während Jugend forscht den meisten in Deutschland wahrscheinlich bekannt ist, ist der BWKI noch recht neu. Doch worin unterscheiden sich die beiden Wettbewerbe? Der entscheidende Faktor und der große Unterschied zu Jugend forscht liegt darin, dass die Teilnehmer beim BWKI die Methoden des maschinellen Lernens anwenden müssen, was bedeutet, dass sie ein künstliches neuronales Netz entwickeln müssen. Der BWKI konzentriert sich auf ein spezifisches Fachgebiet der Informatik, das gewissermaßen als Nische betrachtet werden kann. Jugend forscht bietet hingegen eine Plattform für Schülerinnen und Schüler, die außergewöhnlich gute Ideen für die Entwicklung eines Programms oder einer programmierten Anwendung haben. Wenn die Umsetzung der Projektidee ein selbstlernendes System erfordert, wie beispielsweise Bild- oder Spracherkennung, ist der BWKI die geeignete Anlaufstelle.
Demzufolge gibt es auch Unterschiede bei den Jurys der Wettbewerbe. Beim BWKI stammen die Teilnehmer stets aus den Bereichen Forschung und praktischer Anwendung von maschinellem Lernen. Doch welche Projekte haben in den letzten Jahren besonders fasziniert? Ein beeindruckendes Projekt war eines der ersten Gewinnerprojekte. Ein Team entwickelte einen Algorithmus, der in der Lage ist, Bahnverspätungen vorherzusagen. Die Webseite Bahnvorhersage ermöglicht es den Nutzern, ihre geplante Bahnverbindung einzugeben und erhält dann eine Prognose über mögliche Verspätungen. Eine weitere beeindruckende Projektpräsentation, die sowohl das Wettbewerbsteam, das Publikum als auch die Jury stark beeindruckte, war das Gewinnerprojekt des vergangenen Jahres. Ein Jugendlicher ließ sich von Elon Musks Plänen inspirieren, einen Chip ins Gehirn einzusetzen, und setzte sich zum Ziel, eine ähnliche Methode zu entwickeln, die nicht invasiv ist. Durch den Einsatz einer eigens entwickelten EEG-Kappe kann er Gehirnsignale erfassen, die anschließend mit Hilfe eines Algorithmus bestimmten Bewegungen zugeordnet werden können. Auf diese Weise könnte sich eine Person mit schwerer Behinderung mithilfe ihrer Gedanken selbstständig im Alltag bewegen, ähnlich wie bei der Anwendung von Elon Musks Neuralink, jedoch ohne Operation.
Hat sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT und anderen leicht zugänglichen KI-Tools etwas im Wettbewerb verändert? Bisher sind in diesem Bereich noch keine signifikanten Veränderungen erkennbar. Natürlich nimmt der Anteil an Projekten zu, die generative KIs verwenden oder sich darauf fokussieren. In den letzten beiden Jahren wurden mehrere Projekte durchgeführt, die sich mit der Aufdeckung von von KI generierten Inhalten beschäftigten. In den Anfangsjahren des Wettbewerbs gab es vor allem viele Einreichungen zur Bilderkennung oder mit Schwerpunkt auf medizinischen Fragestellungen. Hier ist ein deutlicher Wandel erkennbar. Eine wachsende Anzahl von Teilnehmern reicht Projekte ein, die sich genauer mit gefälschten Inhalten im Internet oder Hassrede in sozialen Medien auseinandersetzen.
Der BWKI bietet also eine spannende Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, ihre Kreativität im Bereich Künstliche Intelligenz auszuleben und innovative Projekte zu entwickeln. Auch ohne Teilnahme am Wettbewerb können Schulen und Interessierte von den Angeboten zum Thema KI profitieren. Es bleibt spannend, welche Projekte in diesem Jahr die Jury und das Publikum begeistern werden.
Schlagwörter: BWKI + KI + Elon Musks
Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?