Anguilla, die kleine Karibikinsel, ist derzeit im KI-Fieber und profitiert von unerwarteten finanziellen Möglichkeiten. Der Grund dafür ist die landeseigene Top-Level-Domain .ai, die bei KI-Unternehmen besonders beliebt ist. Premierminister Ellis Webster verkündete kürzlich stolz, dass die Einnahmen aus dieser Domain es der Insel ermöglichen, verschiedene wichtige Projekte zu realisieren.
Dank der Einnahmen aus der .ai-Domain konnte Anguilla im vergangenen Jahr insgesamt fast 35 Millionen Euro einnehmen. Das entspricht mehr als 10 Prozent des Bruttosozialprodukts und beinahe einem Drittel des Staatshaushalts. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Insel nur rund 16.000 Einwohner hat. Das Geld wird für verschiedene Investitionen genutzt, wie beispielsweise die Finanzierung der Krankenversicherung für ältere Einwohner, den Bau von zwei neuen Bildungseinrichtungen und die Modernisierung des Flughafens.
Die Einnahmen aus der .ai-Domain werden pro Adresse jährlich zwischen 140 und mehreren tausend US-Dollar erzielt, abhängig vom Erfolg der Versteigerungen. Premierminister Webster versprach, die Mittel verantwortungsbewusst zu verwenden und betont, dass ein Teil davon in wichtige Bereiche wie die Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur fließt.
Einige bezeichnen die unerwarteten Einnahmen als glücklichen Zufall, während Webster sie als Gottes Segen betrachtet. In der Vergangenheit hatte Anguilla nur geringe Einnahmen aus der Top-Level-Domain erzielt und möchte sich daher nicht darauf verlassen, dass diese Einnahmequelle langfristig sprudeln wird. Dennoch wird für das Jahr 2024 eine ähnlich hohe Summe erwartet.
Es gibt ähnliche Erfolgsgeschichten auch aus anderen Inselstaaten. Zum Beispiel konnte Tuvalu mit seiner .tv-Domain etwa zehn Prozent seines Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften. Mikronesien hat mit der .fm-Domain eine beliebte Adresse für Radiosender und Podcaster geschaffen, während Tonga mit der .to-Domain Anziehungspunkt für Torrent- und illegale Streaming-Websites geworden ist.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einnahmen aus der Top-Level-Domain .ai für Anguilla weiterentwickeln werden. Aktuell ist sie jedoch ein Segen für die Insel und ermöglicht wichtige Investitionen in die Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur. Wer hätte gedacht, dass eine kleine Karibikinsel dank ihrer Domain so groß im Geschäft sein kann? Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie Technologie und Innovation selbst in den entlegensten Teilen der Welt positive Auswirkungen haben können.
Schlagwörter: New York Times + Anguilla + Ellis Webster
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