In der heutigen Zeit nutzen wir alle eine Vielzahl von Online-Konten, sei es für E-Mail-Postfächer, Social-Media-Accounts, Online-Shops wie eBay oder Amazon oder für Online-Banking. Leider sind all diese Konten potenzielle Ziele für Hacker. Doch wie erkennen Sie, ob Ihr Online-Konto gehackt wurde? Und was können Sie tun, um wieder die Kontrolle darüber zu erlangen?
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass Ihr Online-Konto gehackt wurde. Ihr Anbieter könnte Ihnen zum Beispiel per E-Mail mitteilen, dass sich jemand mit einem anderen Gerät in Ihr Konto eingeloggt hat, obwohl Sie es nicht waren. Sie könnten eine E-Mail erhalten, in der Ihnen Änderungen an der E-Mail-Adresse oder am Passwort Ihres Kontos mitgeteilt werden, die Sie nicht vorgenommen haben. Sie könnten plötzlich keinen Zugriff mehr auf Ihr Konto haben oder feststellen, dass Änderungen an den dort hinterlegten Daten vorgenommen wurden. Es könnten gelesene Nachrichten auftauchen, die Sie nicht selbst geöffnet haben, oder es scheint, als würden Nachrichten automatisch an andere Personen gesendet. Vielleicht bemerken Sie auch, dass Sie keine Nachrichten mehr erhalten, obwohl Sie normalerweise täglich neue Nachrichten in Ihrem Konto haben sollten. Sie könnten Bestätigungen für Bestellungen erhalten, obwohl Sie keine solchen aufgegeben haben. Es ist sogar möglich, dass Sie Mahnungen oder Inkassoschreiben bekommen, die Sie nicht zuordnen können. In manchen Fällen werden Sie sogar Opfer von Erpressung und sollen Geld zahlen, um den Zugriff auf Ihr Online-Konto wiederherzustellen.
Wenn Sie den Verdacht haben oder wissen, dass eines Ihrer Online-Konten gehackt wurde, ist es wichtig, sofort zu handeln. Dennoch ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Im Allgemeinen stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung, die Sie je nach Wunsch nutzen können: Sie können versuchen, die Kontrolle über Ihr Online-Konto selbst wiederzuerlangen, oder Sie können Unterstützung von dem Anbieter, bei dem Sie das Konto erstellt haben, erhalten.
Es gibt einige Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um die Kontrolle über Ihr Konto zurückzuerlangen. Versuchen Sie zunächst, Ihr Passwort in aller Ruhe erneut einzugeben. Wenn die Fehlermeldung erneut angezeigt wird, deutet dies stark darauf hin, dass Ihr Konto gehackt wurde. In solchen Fällen sollten Sie versuchen, sich mit einem anderen Gerät anzumelden und prüfen, ob es funktioniert. Wenn dies erfolgreich ist, haben Sie weiterhin Zugriff auf Ihr Konto. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass das Gerät, das Sie zuerst verwendet haben, von Schadsoftware betroffen ist. Wenn Sie immer noch Zugriff auf Ihr Konto haben, sollten Sie das Passwort und/oder die mit dem Konto verknüpfte E-Mail-Adresse ändern. Bevor Sie dies tun, empfiehlt es sich, eine Virenüberprüfung durchzuführen, um festzustellen, ob möglicherweise Schadsoftware auf Ihrem Gerät installiert wurde. Für die nächsten Schritte empfiehlt es sich, auf ein anderes Gerät zu wechseln, um sicherzustellen, dass neue Benutzernamen und Passwörter nicht abgefangen werden können.
Wenn Ihr E-Mail-Konto gehackt wurde und das Passwort geändert wurde, sollten Sie zunächst ein sicheres E-Mail-Passwort einrichten, um dem Betrüger den Zugriff zu verwehren. Bei fast jedem Online-Konto haben Sie die Möglichkeit, ein neues Passwort anzufordern. Auf der Anmeldeseite finden Sie oft die Option „Passwort vergessen?“ oder ähnliche Formulierungen, um ein neues Passwort anzufordern. Anschließend wird das neue Passwort an die E-Mail-Adresse gesendet, die Sie zuvor mit dem Konto verknüpft haben. Auf diese Weise können Sie wieder die Kontrolle über Ihr Online-Konto erlangen.
Es ist auch wichtig, die Filterregeln und Weiterleitungseinstellungen in Ihrem E-Mail-Postfach zu überprüfen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Betrüger eingehende E-Mails an andere E-Mail-Adressen weitergeleitet hat. Setzen Sie die Filterregeln und Weiterleitungseinstellungen wieder auf ihre ursprünglichen Werte zurück. Falls nicht nur Ihr Passwort, sondern auch Ihre E-Mail-Adresse geändert wurde, sollten Sie unbedingt Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen, bei dem Sie das E-Mail-Konto erstellt haben, und dort Unterstützung anfordern.
Es ist auch ratsam, zu überprüfen, ob Ihre persönlichen Daten wie E-Mail-Adresse oder Passwörter im Internet veröffentlicht wurden, und gegebenenfalls die Passwörter für die betroffenen Online-Konten zu ändern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie herausfinden können, ob Ihre persönlichen Daten im Internet offengelegt wurden und möglicherweise missbraucht werden. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) der Universität Potsdam, der Leak-Checker der Universität Bonn und Troy Hunt, ein Internet-Sicherheitsexperte und Blogger, bieten entsprechende Dienste an. Wenn Sie von einer dieser Quellen erfahren, dass Ihre E-Mail-Adresse und/oder Ihr Passwort gefunden wurde, empfiehlt die Verbraucherschutzzentrale, diese Daten bei den betroffenen Diensten zu ändern. Sollten Sie das gleiche Passwort auch für andere Online-Konten verwenden, empfiehlt es sich dringend, es sofort zu ändern. Alternativ können Sie Ihre E-Mail-Adresse und/oder das Passwort löschen und somit komplett neue Zugangsdaten erstellen. Überprüfen Sie auch, welche anderen Konten mit Ihrer E-Mail-Adresse verknüpft sind, und aktualisieren Sie auch dort die Passwörter.
Wenn andere Online-Konten gehackt wurden, sollten Sie auch für Ihr eigenes Konto ein neues, sicheres Passwort einrichten. Wenn es sich um ein Online-Konto mit Bezahlfunktion handelt, überprüfen Sie die Bestellhistorie auf verdächtige Buchungen und informieren Sie den Shop-Betreiber, um Ihr Konto vor weiteren ungewollten Buchungen zu schützen. Wenn möglich, sollten Sie die Buchungen stornieren.
Wenn Ihr direkter Zugang zur Bank oder ein Konto, das mit Ihrer Kreditkarte oder Ihrem Zahlungsdienst verknüpft ist, gehackt wurde, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie sich bei Ihrer Bank oder Ihrem Finanzdienstleister melden. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Karten sperren zu lassen. Dies können Sie tun, indem Sie die Rufnummer 116116 anrufen. Mit dieser Telefonnummer haben Sie die Möglichkeit, Ihre Girocards, Kreditkarten, E-Personalausweise, Online-Banking, Telefonbanking, SIM-Karten, Mitarbeiterausweise und elektronische Signaturen sperren zu lassen. Halten Sie diese Telefonnummer an einem zentralen Ort bereit, damit Sie sie im Notfall schnell zur Hand haben. Machen Sie sich außerdem eine Notiz, welche Ihrer Konten Sie über die Nummer 116116 sperren lassen können. Wenn es um das Sperren Ihrer Girocard geht, können Sie den KUNO-Sperrdienst nutzen. Dieser kann jedoch nur von der Polizei durchgeführt werden. Das KUNO-Sperrsystem wird gemeinsam vom EHI Retail Institute, dem Handelsverband Deutschland e.V. (HDE) und der deutschen Polizei betrieben. Im Sommer 2023 wurde bei KUNO eine Sicherheitslücke entdeckt, die jedoch größtenteils behoben wurde.
Wenn Sie keinen Zugriff mehr auf Ihr Online-Konto haben, ist es höchstwahrscheinlich, dass die Hacker eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert haben, wodurch der Zugriff verhindert wird. In einem solchen Fall ist es wichtig, sich umgehend an das Unternehmen zu wenden, bei dem Sie das Online-Konto erstellt haben. Nachdem Ihre Identität überprüft wurde, besteht die Möglichkeit, dass das Unternehmen Ihnen erneut Zugang zu Ihrem Online-Konto gewähren kann. Wenn dies nicht möglich ist, haben Sie unwiderruflich den Zugriff auf das betreffende Online-Konto verloren.
Um sich in Zukunft vor Hackerangriffen zu schützen, empfehle ich Ihnen, sichere Passwörter zu verwenden, Ihre Konten regelmäßig auf verdächtige Aktivitäten zu überprüfen und Ihr Gerät mit einer zuverlässigen Antivirensoftware auszustatten. Eine gesunde Portion Skepsis gegenüber verdächtigen E-Mails, Links und Anhängen kann ebenfalls helfen, Angriffe zu vermeiden.
Denken Sie daran, dass es wichtig ist, Ruhe zu bewahren und schnell zu handeln, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Online-Konto gehackt wurde. Je schneller Sie handeln, desto größer sind Ihre Chancen, die Kontrolle über Ihr Konto zurückzuerlangen und weiteren Schaden zu vermeiden.
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