Künstliche Intelligenz (KI) hat bereits in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten und große Fortschritte erzielt. Doch auch in der Arzneimittelforschung könnte die KI eine entscheidende Rolle spielen. Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Alex Zhavoronkov, der bereits seit über zehn Jahren mit KI experimentiert.
Im Jahr 2016 führte Zhavoronkov ein Experiment durch, bei dem er ein KI-System einsetzte, um Menschen nach ihrem Aussehen zu bewerten und Katzenbilder zu sortieren. Doch das war nur der Anfang. Inzwischen hat sein Unternehmen, Insilico Medicine, das erste tatsächliche KI-Medikament entwickelt, das bereits in Tests geprüft wird, ob es ein tödliches Lungenleiden heilen kann.
Das Besondere an diesem Medikament ist, dass die KI-Software nicht nur bei der Entscheidung unterstützt hat, mit welchem Ziel der Wirkstoff mit einer Zelle interagieren soll, sondern auch bei der Planung der chemischen Struktur des Medikaments. Dadurch eröffnen sich den Forschern neue Behandlungsmöglichkeiten, die sie sonst nicht entdeckt hätten. Ähnlich wie ein Chatbot, der einen Entwurf für eine Hausarbeit erstellen kann, kann die KI in der Entdeckungsphase neuer Therapien Vorschläge machen, welche Ziele Wirkstoffe angreifen sollten und wie diese Medikamente aussehen könnten.
Zhavoronkov erklärt, dass sowohl KI als auch herkömmliche Methoden eingesetzt wurden, um den potenziellen Wirkstoffkandidaten zu identifizieren. Der rasche Fortschritt des Medikaments, bei dem der Wirkstoff innerhalb von nur 18 Monaten synthetisiert und in Tierversuchen getestet wurde, belegt, dass KI die Entdeckung von Arzneimitteln beschleunigen kann.
Eine Studie der Boston Consulting Group (BCG) zeigt, dass KI-native Biotech-Unternehmen eine beeindruckende Flut neuer Arzneimittelideen vorantreiben. Die Berater identifizierten 160 potenzielle Wirkstoffkandidaten, die in Zell- oder Tierversuchen getestet werden, sowie weitere 15, die bereits frühe Tests an Menschen durchlaufen. Dies lässt vermuten, dass computergenerierte Medikamente in Zukunft zur Normalität werden könnten.
Allerdings ist noch unklar, ob die Entwicklung von KI-gestützten Arzneimitteln tatsächlich schneller voranschreitet als die herkömmliche Entwicklung. Es gibt noch nicht genügend Daten, da KI-Medikamente bisher noch nicht den Zulassungsprozess durchlaufen haben. Dennoch werden bereits einige von Computern generierte Chemikalien zu hohen Preisen gehandelt.
Die Erfolge von Insilico Medicine zeigen jedoch, dass die Menschen bereit sind, einen erheblichen Geldbetrag in diese Technologie zu investieren. Zhavoronkov hat bereits bewiesen, dass er neueste KI-Methoden schnell integriert, sobald sie verfügbar sind. Sein Ziel ist es, eine Produktionsstätte für KI-gestützte Medikamente zu werden.
Die KI könnte also in Zukunft die Arzneimittelforschung revolutionieren und neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Ob sie tatsächlich effizienter ist als herkömmliche Methoden, bleibt abzuwarten. Doch die ersten Erfolge zeigen, dass die KI ein enormes Potenzial hat und die Entdeckung neuer Therapien beschleunigen könnte.
Schlagwörter: KI + Alex Zhavoronkov + Insilico Medicine
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