Schwarzer Lieferfahrer erhält finanzielle Entschädigung von Uber Eats aufgrund von Gesichtserkennungsfehlern
Der britische Lieferdienst Uber Eats hat einem schwarzen Lieferfahrer in Großbritannien eine finanzielle Entschädigung zugesprochen, da die Gesichtserkennungssoftware der dazugehörigen App bei ihm wiederholt versagt hat. Die britische Gleichstellungsbehörde EHRC, die Pa Edrissa Manjang vor Gericht vertrat, gab diese Information bekannt.
Manjang arbeitet seit 2019 für Uber Eats und muss dafür eine App nutzen, die KI-Gesichtserkennung von Microsoft verwendet. Laut EHRC wurde er bald mehrmals täglich aufgefordert, sich zu verifizieren, da er nicht erkannt wurde. Letztendlich wurde er aufgrund eines automatisierten Prozesses vollständig ausgeschlossen.
Die genaue Höhe der finanziellen Entschädigung ist nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Die Equality and Human Rights Commission erklärt jedoch, dass Uber Eats dem Mann mitgeteilt hat, dass er von der Plattform ausgeschlossen wird, da es anhaltende Probleme mit der Erkennung seines Gesichts auf den Fotos gab. Aufgrund des Einsatzes von KI-Technologie zur Verifizierung und anderer automatisierter Prozesse wurde beschlossen, ihn vor Gericht zu vertreten.
Die Gewerkschaft der Lieferfahrer und -fahrerinnen (App Drivers and Couriers Union) unterstützte ebenfalls und kritisierte, dass dies automatisch dazu führen kann, dass Betroffene ihr Einkommen verlieren. Im Herbst 2021 wurden die Vorwürfe erhoben und abschließende Anhörungen vor dem entsprechenden Gericht waren für den Monat November geplant. Die außergerichtliche Einigung wurde zuvor erreicht.
Pa Edrissa Manjang äußert seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis und beschreibt das Verfahren als langwierig und schwierig. Sein Fall lenkt die Aufmerksamkeit auf mögliche Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind und insbesondere gering bezahlte Arbeitnehmer betreffen können. Er wurde bereits wieder als Lieferfahrer zugelassen und setzt seine Arbeit für Uber Eats fort.
Die EHRC erinnert Unternehmen wie Uber daran, dass angesichts einer zunehmenden Automatisierung sicherzustellen ist, dass die Mitarbeiter vor rechtswidriger Diskriminierung geschützt sind. Im Fall von Manjang besteht zudem die Besorgnis, dass er nicht im Voraus über die drohende Deaktivierung informiert wurde und ihm keine Möglichkeit gegeben wurde, dagegen vorzugehen.
Es ist bekannt, dass automatische Gesichtserkennungssysteme insbesondere bei schwarzen Menschen Probleme haben. Besonders in den USA sorgen immer wieder schockierende Fälle für Aufmerksamkeit. Vor anderthalb Jahren wurde ein Mann im US-Bundesstaat Georgia fälschlicherweise aufgrund einer Gesichtserkennung mit einem Dieb aus einem anderen Bundesstaat verwechselt und eine Woche lang inhaftiert. Im Jahr 2021 geriet Facebook in die Schlagzeilen, da der Algorithmus des sozialen Netzwerks Videoaufnahmen von schwarzen Menschen fälschlicherweise mit Affen in Verbindung brachte. Bereits zuvor wurde darauf hingewiesen, dass Algorithmen zur Gesichtserkennung bei bestimmten Gruppen von Menschen systematisch schlechter funktionieren können, was zu einer Verstärkung von Diskriminierung führen kann.
Schlagwörter: Uber Eats + EHRC + Pa Edrissa Manjang
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