Portugal stoppt Worldcoin-Projekt aufgrund von Datenschutzverstößen

Portugal hat das umstrittene Kryptowährungsprojekt Worldcoin gestoppt, nachdem Verstöße gegen den Datenschutz aufgedeckt wurden. Die portugiesische Datenschutzaufsichtsbehörde hat entschieden, dass Worldcoin seine Aktivitäten einstellen muss, da zahlreiche Beschwerden eingegangen sind, wonach biometrische Daten von Minderjährigen ohne Zustimmung der Eltern gesammelt wurden. Um eine endgültige Entscheidung zu treffen, wurde die Nutzung von Irisscans für 90 Tage untersagt.

Die Comisso Nacional de Proteo de Dados (CNPD) gab bekannt, dass bereits über 300.000 Menschen in Portugal ihre biometrischen Daten an Worldcoin weitergegeben haben. Worldcoin ist ein Kryptowährungsprojekt, bei dem die Ethereum-basierte Layer-2-Kryptowährung Worldcoin mit einer digitalen ID verknüpft wird, die durch einen Irisscan generiert wird.

Um am Worldcoin teilzunehmen, müssen die Nutzer persönlich vor einen Augenscanner namens Orb treten und ihre Iris scannen lassen. Die gesammelten biometrischen Informationen werden in einer Datenbank gespeichert. Das Projekt wurde größtenteils in Erlangen entwickelt und wurde von der Betreiberfirma Tools for Humanity (TFH) gegründet, zu deren Gründern unter anderem Sam Altman, CEO von OpenAI, und der deutsche Informatiker Alex Blania gehören.

Das Konzept von Worldcoin stößt weltweit auf Skepsis, und das Verbot in Portugal ist nicht das erste seiner Art. Bereits im August wurde Worldcoin in Kenia die Tätigkeit untersagt, und Anfang März hat die spanische Datenschutzaufsicht angeordnet, dass Worldcoin keine persönlichen Daten mehr sammeln darf, die durch Irisscans generiert werden.

Worldcoin hat die Anschuldigungen bestritten und reicht eine Klage ein, da das Unternehmen der Ansicht ist, dass ausschließlich das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) für die datenschutzrechtliche Prüfung in der EU zuständig ist. Das BayLDA plant, das vorläufige Ergebnis einer umfassenden Prüfung in Kürze zu veröffentlichen.

Laut Reuters hat Portugal nun die Worldcoin Foundation ins Visier genommen. Die Kontrolle über die biometrischen Daten liegt bei einer Organisation, die ihren Hauptsitz auf den Caymaninseln hat. Angesichts der hohen Risiken für die Grundrechte ist es von größter Bedeutung, dass schnell gehandelt wird, um schwerwiegenden und irreparablen Schaden zu verhindern.

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