Schleswig-Holstein verabschiedet sich von Microsoft Office und führt LibreOffice ein

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat beschlossen, sich von Microsoft Office zu verabschieden und stattdessen LibreOffice flächendeckend für die 30.000 Mitarbeiter der Landesverwaltung einzuführen. Dies gab die Staatskanzlei von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bekannt. Mit dieser Maßnahme unterstreicht die Regierung ihre ernsthafte Haltung zur digitalen Souveränität.

Dieser Schritt markiert jedoch lediglich den Anfang des geplanten Übergangs. Die Landesregierung plant auch die Migration von Windows zu Linux sowie die Verwendung von freien Alternativen für Kollaborationsplattformen, Verzeichnisdienste, Fachverfahren und Telefonie. Insbesondere die Dienste von Microsoft sollen dabei ersetzt werden.

Die Entscheidung, auf Open-Source-Software umzusteigen, basiert nicht nur auf dem Ziel der digitalen Souveränität. Die Landesregierung erwartet sich zudem eine gesteigerte IT-Sicherheit, Kosteneinsparungen, erhöhten Datenschutz und eine bessere Integration verschiedener Systeme.

Das Land plant außerdem, sich aktiv an der Weiterentwicklung der Software zu beteiligen und die erzielten Ergebnisse unter freien Lizenzen zu veröffentlichen.

Der Umstieg auf LibreOffice als Office-Software für die Kommunikation zwischen Ministerien und Behörden ist für die naheliegende Zukunft geplant. Der Wechsel ist obligatorisch, es können jedoch Ausnahmen aufgrund technischer oder fachlicher Umstände vereinbart werden. Ein Schulungsprogramm steht zur Verfügung, das den individuellen Bedürfnissen entsprechend weitergeführt wird, und es wird auch persönliche Unterstützung angeboten.

Seit 2022 führt Daniel Günther in Kiel eine Koalition aus CDU und Grünen an, die in Bezug auf Open-Source-Software weniger ambitionierte Ziele verfolgt als die vorherige Regierung. Die Idee einer vollständigen Migration der Landesverwaltung zu Open Source wurde verworfen. Die Verantwortung für das Thema Digitalisierung liegt nun bei der Staatskanzlei. Trotzdem wurde nach Bildung der Landesregierung bekräftigt, dass die Umstellung von proprietärer Software auf Open Source – wie vom Landtag beschlossen – weiterhin in Planung ist. Das Ziel besteht darin, bis Ende 2025 den Großteil der bisher verwendeten, proprietären Bürokommunikationssoftware durch eigenständig betriebene und frei lizenzierte Alternativen zu ersetzen. Mit der Einführung von LibreOffice wird nun der erste Schritt in diese Richtung gemacht.

Schlagwörter: LibreOffice + Microsoft Office + Daniel Günther

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  • 4. April 2024