Japan erhöht Subventionen für Start-up Rapidus, um in Chipproduktion aufzuholen

Japan will sich erneut als führender Standort in der Chipproduktion etablieren und hat dazu ehrgeizige Ziele. Die japanische Regierung hat die Subventionen für das Start-up Rapidus um 3,3 Milliarden Euro auf etwa 6 Milliarden Euro erhöht. Dieses Investitionsprojekt gilt als einer der mutigsten Versuche, eine technologische Aufholjagd zu starten, da Japan mehrere Generationen von Chips überspringen möchte.

Japan ist zwar mit einem Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Chipproduktion eine der größten Herstellernationen für Halbleiter, jedoch handelt es sich hierbei ausschließlich um veraltete Technologien mit Strukturen im Bereich von zweistelligen Nanometern. Die modernen Chips werden hingegen größtenteils von TSMC aus Taiwan produziert.

Das von japanischen Unternehmen wie Toyota und dem Technikkonzern NEC im Jahr 2022 gegründete Rapidus hat das Ziel, Chips mit einer Strukturgröße von 2 Nanometern herzustellen und zu den führenden Technologieunternehmen wie TSMC, Samsung und Intel aufzuschließen. Wenn es den Japanern gelingt, sehen Experten des US-Denkhauses Center for International & Strategic Studies darin eine beispiellose technologische Leistung.

Rapidus arbeitet eng mit anderen Unternehmen zusammen, um das Ziel zu erreichen. Die Kenntnisse im Bereich der fortschrittlichen Fertigungstechnik und des Chipdesigns stammen von IBM, die Belichtungstechnik wird von Imec in Belgien bereitgestellt, während die Japaner letztendlich die Produktionsmethoden entwickeln.

Die Aufgabe, mehr als zehn Jahre an Entwicklungsrückstand aufzuholen, ist jedoch alles andere als einfach. In den 1980er- und 1990er-Jahren kam über die Hälfte aller Computerchips aus Japan. Doch die Elektronikkonzerne konnten beim Wettrennen um Investitionen nicht mit ihren asiatischen Rivalen mithalten, als die Chipproduktion mit dem Beginn des digitalen Zeitalters Fahrt aufnahm.

Die japanische Produktion konnte nur in speziellen Marktnischen überleben, während lokale Chipfertiger in Taiwan und Südkorea großzügige Subventionen erhielten. Doch nun möchte die japanische Regierung die einst führende Chipindustrie des Landes wiederbeleben.

Zum Ende des vorherigen Jahrzehnts beschloss die Regierung, die heimische Chipindustrie als Basis für eine industrielle Aufholjagd zu nutzen. Dies geschah aufgrund des zunehmenden Konflikts zwischen China und den USA sowie Chinas Drohung, Taiwan anzugreifen. Japan sorgte sich um die Unterbrechung der Chip-Lieferungen für die eigene Industrie.

Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) entschied sich strategisch dafür, auf groß angelegte Subventionspakete zu verzichten und stattdessen schrittweise staatliche Subventionen im Rahmen von Projekten zu vergeben. Die Strategie wurde in Etappen verfolgt, wobei zunächst der Fokus auf TSMC lag, um Fabriken für Chips zu errichten, die vor allem von Japans Industrie benötigt werden.

Der Erfolg dieser Ansiedlungsstrategie hat die Wirtschaftsplaner ermutigt, mit Rapidus eine große technologische Wette einzugehen. Die Regierung ist sich bewusst, dass dies die letzte Gelegenheit für Japan ist, mit einem heimischen Unternehmen in der Weltspitze mitzuhalten. METI-Minister Ken Saito äußerte sich im vergangenen Jahr mit den Worten, dass das Projekt keinesfalls fehlschlagen darf.

Schlagwörter: TSMC + Japans + Taiwan

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  • 11. April 2024