Von geheimen Projekten und geschlossenen Studios: Die skurrile Welt der Prytania Media

Die Videospielbranche bleibt weiterhin für Überraschungen gut – und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Denn kürzlich wurde das Studio Possibility Space von Prytania Media überraschend geschlossen. Jeff Strain, Mitbegründer von Prytania, informierte die Mitarbeiter per E-Mail über diese Entscheidung, die dann von der Journalistin Nicole Carpenter von Polygon in den sozialen Medien veröffentlicht wurde. Da hat wohl jemand vergessen, den „BCC“-Button zu benutzen.

Der Grund für die Schließung? Ein noch nicht veröffentlichter Artikel des Journalisten Ethan Gach von Kotaku. Ja, genau, ein Artikel, der noch gar nicht draußen ist. Das ist so, als würde man eine Party absagen, bevor man überhaupt die Einladungen verschickt hat. Man muss schon sagen, Jeff Strain hat ein ganz besonderes Talent für vorausschauende Entscheidungen.

In seiner E-Mail erklärte Strain, dass er von Gach Fragen zu einem geheimen Projekt namens Vonnegut erhalten habe. Anstatt souverän zu reagieren und zu sagen: „Keine Sorge, Ethan, wir werden die Details zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben“, hat Strain ein dringendes Meeting einberufen und beschlossen, die Investition in das Projekt einzustellen und es komplett abzubrechen. Faszinierend, wie man mit einer einzigen E-Mail eine Firma in den Ruin treiben kann.

Nun, Possibility Space ist nicht das erste Unternehmen, das von Prytania geschlossen wurde. Bereits im Februar wurden die Mitarbeiter von Crop Circle Games in Kurzarbeit geschickt, bevor das Studio einen Monat später komplett dichtgemacht wurde. Das ist so, als würde man jemandem sagen: „Du bekommst ab sofort nur noch die Hälfte deines Gehalts, ach übrigens, nächsten Monat bist du dann arbeitslos.“ Ein echter Motivationsschub für die Belegschaft.

Aber Moment mal, wer ist eigentlich Prytania Media? Das Unternehmen wurde 2021 von Jeff Strain und seiner Frau Annie Delisi Strain gegründet. Jeff Strain war zuvor Gründer des Entwicklungsstudios ArenaNet, das für das beliebte Spiel Guild Wars verantwortlich ist. Und dann hat er 2009 auch noch das Studio Undead Labs gegründet, das für das Spiel State of Decay bekannt ist. Klingt ja alles super, aber vielleicht sollte Jeff sich lieber auf das Gründen von Unternehmen konzentrieren, anstatt sie zu schließen.

Nebenbei bemerkt hat Microsoft im Jahr 2018 Undead Labs gekauft. Laut einem Bericht von Ethan Gach aus dem Jahr 2022 hatte das Studio nach der Übernahme jedoch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das ist so, als würde man ein süßes Kätzchen adoptieren und dann feststellen, dass es dein Sofa zerkratzt und ins Bett pinkelt. Manchmal läuft es eben nicht wie geplant.

Die Schließung von Possibility Space kam für die Mitarbeiter völlig überraschend. Russell Petersen teilte auf LinkedIn mit, dass das Studio plötzlich und ohne Vorwarnung geschlossen wurde. Das ist so, als würde man morgens aufwachen und feststellen, dass dein Job einfach nicht mehr existiert. Überraschungen sind doch toll, oder?

Und wie reagiert die Öffentlichkeit auf diese ganze Geschichte? Austin Walker, ehemaliger Chefredakteur von Waypoint, der vor Kurzem zu Possibility Space gewechselt ist, äußerte sich mit den Worten: „Lol. Lmao.“ Ja, das ist wohl die angemessene Reaktion auf diese absurde Situation.

Eine Stellungnahme von G/O Media, dem Mutterunternehmen von Kotaku, wurde abgelehnt. Und auch von Prytania Media selbst ist bisher keine formelle Stellungnahme zu erwarten. Vermutlich sind sie zu beschäftigt damit, weitere Unternehmen zu schließen.

Nun bleibt abzuwarten, ob dieser mysteriöse Artikel von Ethan Gach über Prytania Media, Crop Circle Games und Possibility Games überhaupt jemals veröffentlicht wird. Vielleicht sollte er stattdessen einen Artikel über Unternehmensgründer schreiben, die eine besondere Vorliebe für Schließungen haben. Ich hätte da schon ein paar Vorschläge…

Schlagwörter: Prytania + Jeff Strain + Ethan Gach

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  • 12. April 2024