Schwimmende Solaranlagen könnten einen enormen Beitrag zur Stromerzeugung in ganz Afrika leisten, vergleichbar mit geplanten Wasserkraftwerken an Staudämmen. Dies geht aus einer Studie von drei Forschern des Polytechnikums Mailand hervor, die das enorme Potenzial schwimmender Photovoltaikanlagen (FPV) verdeutlicht. Die Forscher geben an, dass viele der geplanten Staudämme auf dem afrikanischen Kontinent möglicherweise nicht notwendig wären, um den erwarteten Energiebedarf zu decken. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaften, die mit dem Bau solcher Anlagen einhergehen.
Die Forschergruppe unter der Leitung von Wyatt Arnold hat speziell das Potenzial schwimmender Photovoltaikanlagen für den Fluss Sambesi in Südafrika untersucht, der bereits mehrere Stauseen zur Stromerzeugung nutzt. Anstatt weitere Staudämme zu bauen, wäre es sinnvoller, das dafür vorgesehene Geld in schwimmende Solaranlagen zu investieren. Dies würde nicht nur zu einer stabileren Energieerzeugung führen, sondern auch das Risiko von Dürren verringern. Diese Erkenntnisse lassen sich auf den gesamten Kontinent übertragen. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass die Vorteile die möglichen Nachteile, wie beispielsweise für die Fischerei oder den Tourismus, überwiegen würden.
Andrea Castelletti, einer der an der Studie beteiligten Forscher, erklärt, dass Entwicklungsländer durch den Einsatz schwimmender Photovoltaik ihre Abhängigkeit von Wasserkraft reduzieren und eine zuverlässigere Stromversorgung gewährleisten könnten, die auch den Auswirkungen des Klimawandels standhalten würde. Es ist jedoch anzumerken, dass bestimmte technische und soziale Faktoren vor Ort den Bau solcher Anlagen erschweren könnten. Im Allgemeinen empfehlen die Forscher jedoch, bei der Planung von Staudämmen nicht ausschließlich auf Wasserkraft zu setzen. Nur durch die Prüfung von Alternativen könne eine fundierte Entscheidung getroffen werden, welche Vorgehensweise am effektivsten ist.
Die kürzlich in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie ist nicht die erste, die die potenziellen Vorteile schwimmender Photovoltaik quantifiziert. Bereits vor einem Jahr präsentierte ein chinesisches Forschungsteam eine Berechnung, die zeigte, dass Photovoltaikanlagen auf bestehenden Wasserreservoirs einen beträchtlichen Teil des weltweiten Energiebedarfs decken könnten. Dies könnte mehr als 150 Großstädten ermöglichen, ihren gesamten Strombedarf zu decken. Ein umfangreicher Ausbau schwimmender Photovoltaik hätte auch weitere Vorteile, wie die Reduzierung von Wasserverdunstung und damit einhergehende Wassereinsparungen. Die Stromversorgung würde auch von der Implementierung an Stauseen profitieren.
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