Nordkoreas florierende Zeichentrickindustrie: Enthüllungen über Export und Umgehung von Sanktionen werfen Fragen auf

Delisles Buch zeigt, dass Nordkorea bereits damals eine florierende Zeichentrickindustrie hatte. Es ist daher nicht überraschend, dass das Regime weiterhin versucht, durch den Export von Zeichentrickfilmen Einnahmen zu erzielen.

Die Tatsache, dass der Server mit einer nordkoreanischen IP-Adresse fehlerhaft konfiguriert war und einen weitreichenden Zugriff auf Daten ermöglichte, wirft Fragen auf. Wie konnte ein solcher Fehler passieren? Wurde der Server absichtlich offen gelassen, um Zugang zu ermöglichen? Oder handelt es sich um einen Fehler seitens des nordkoreanischen Regimes?

Die Dateien auf dem Server enthüllen nicht nur den täglichen Fortschritt des nordkoreanischen Animationsstudios, sondern auch Arbeitsanweisungen für verschiedene Projekte. Es ist bemerkenswert, dass die Anweisungen in chinesischer Sprache verfasst und ins Nordkoreanische übersetzt wurden. Dies deutet darauf hin, dass chinesische Unternehmen in die Produktionsprozesse involviert sind.

Die Entdeckung von Projekten wie der dritten Staffel der Serie „Invincible“ und einer neuen Superhelden-Zeichentrickserie für HBO Max zeigt, dass Nordkorea an internationalen Produktionen beteiligt ist. Es ist jedoch unklar, ob die Geldgeber in den USA und Japan darüber informiert wurden, dass ihre Aufträge in Nordkorea ausgeführt wurden. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dies haben wird und ob es zu rechtlichen Schritten seitens der betroffenen Unternehmen kommen wird.

Die Tatsache, dass der Server sowohl über Nordkorea als auch über IP-Adressen aus Spanien und China erreicht wurde, legt nahe, dass chinesische Unternehmen oder deren Tochtergesellschaften Aufträge annehmen und an die kostengünstigeren Arbeitskräfte in Nordkorea auslagern. Dies würde es Nordkorea ermöglichen, die internationalen Wirtschaftssanktionen zu umgehen und weiterhin Einnahmen aus dem Export von Zeichentrickfilmen zu erzielen.

Es ist interessant zu sehen, dass Nordkorea seit vielen Jahrzehnten im Bereich der Zeichentrickindustrie aktiv ist. Das Comicbuch „Pjöngjang“ von Guy Delisle bietet einen Einblick in die Abläufe in Nordkorea im Jahr 2001 und zeigt, dass die Produktionsprozesse damals schon gut etabliert waren.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Enthüllungen über den Export von Zeichentrickfilmen aus Nordkorea haben werden. Es ist jedoch klar, dass das Regime weiterhin versucht, seine Wirtschaft zu stärken und internationale Sanktionen zu umgehen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Enthüllungen zu einem verstärkten Bewusstsein und zu Maßnahmen führen, um solche Umgehungsmöglichkeiten zu unterbinden.

Schlagwörter: Nordkoreas Regime + Nick Roy + Stimson

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  • 23. April 2024