Historischer Supercomputer Cheyenne wird versteigert: Ein Blick in die Welt der Supercomputer

Der historische Supercomputer Cheyenne, der jahrelang im Rechenzentrum NWSC in Cheyenne, Wyoming, sein Unwesen getrieben hat, wird nun versteigert. Die US-Regierung hat das gute Stück für schlappe 480.000 US-Dollar an einen anonymen Käufer verkauft. Dieser darf nun persönlich vorbeikommen und das System abholen – wahrscheinlich mit einem LKW voller Nerven und Schweißperlen auf der Stirn.

Normalerweise landen Supercomputer nach ihrer Inaktivität entweder auf dem Schrottplatz oder werden verkauft. Cheyenne hat es jedoch geschafft, satte sieben Jahre lang aktiv zu sein, obwohl eigentlich nur fünf Jahre geplant waren. Das ist schon eine beeindruckende Leistung, bedenkt man, dass Supercomputer heutzutage oft nicht länger als zwei bis vier Jahre genutzt werden, bevor sie durch leistungsfähigere Modelle ersetzt werden.

Cheyenne hatte eine Rechenleistung von 5,4 Petaflops (Rmax) und einen Energieverbrauch von 1,7 Megawatt. Im Vergleich dazu schafft der deutsche Supercomputer Juwels rund 71 Petaflops bei ähnlichem Energieverbrauch. Juwels setzt hauptsächlich auf Nvidia-GPUs, während Cheyenne noch auf x86-CPUs mit vielen Kernen basiert. Das ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen einem alten VW Käfer und einem schnittigen Tesla – beide bringen dich von A nach B, aber der eine ist doch etwas flotter unterwegs.

Cheyenne ist mit 8064 Xeon-CPUs vom Typ E5-2697v4 ausgestattet, die jeweils über 18 Broadwell-Kerne verfügen. Diese Prozessoren hatten im Jahr 2016 einen Wert von über 21 Millionen US-Dollar. Aber aufgrund der technischen Veraltetheit ist es einfach nicht mehr wirtschaftlich, sie für Dauerrechnen zu verwenden. Da hat sich die Technik halt weiterentwickelt, so wie dein altes Nokia-Handy nicht mehr mit den heutigen Smartphones mithalten kann.

Der hohe Preis von Cheyenne liegt wahrscheinlich über dem Wert der Einzelteile, da die Kühlung und einige Wasserleitungen undicht sind. Das ist natürlich etwas ärgerlich, aber hey, so ist das manchmal im Leben. Der Verkauf erfolgt übrigens nur an Fachleute, da der Abtransport aufgrund des Gewichts der Racks und Blades eine echte Herausforderung darstellt. Da braucht man definitiv ein paar starke Hände und einen guten Plan, um das Ding sicher nach Hause zu bringen.

Aber keine Sorge, Cheyenne hat schon einen Nachfolger bekommen. Der Supercomputer Derecho ist bereits in Betrieb und bietet eine Leistung von 19,9 Petaflops. Derecho setzt auf AMDs Epyc-CPUs und wird von Nvidia-GPUs unterstützt. Da hat jemand wohl ein Upgrade gemacht, um mit der Zeit zu gehen.

Insgesamt gibt uns der Verkauf von Cheyenne einen spannenden Einblick in die Welt der Supercomputer und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben. Die Chipentwicklung hat es ermöglicht, immer leistungsfähigere Supercomputer zu bauen, während der Energieverbrauch reduziert wurde. Das ist doch mal eine gute Nachricht für unseren Planeten und für all diejenigen, die gerne flotte Berechnungen machen wollen.

Schlagwörter: Cheyenne + Nvidia + Derecho

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  • 4. Mai 2024