Insolvente Kryptobörse FTX überrascht mit vollständiger Schuldenbegleichung – Gläubiger profitieren von Kurs-Rallye

Die insolvente Kryptogeldbörse FTX hat überraschend gute Nachrichten für ihre Gläubiger. Laut Bloomberg hat das Unternehmen genug Geld, um alle Schulden vollständig zu begleichen. In einer offiziellen Stellungnahme gegenüber einem Insolvenzgericht gab FTX bekannt, dass nach dem Verkauf aller Vermögenswerte ein Betrag von 16,3 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen wird, während die Verbindlichkeiten lediglich 11 Milliarden US-Dollar betragen.

Diese überraschende Wende verdankt FTX der jüngsten Kurs-Rallye verschiedener Kryptowährungen, insbesondere Solana. Seit der Insolvenz von FTX ist Solana um über 1000 Prozent gestiegen, was zu einem deutlichen Anstieg des Vermögenswertes von FTX geführt hat.

Den Berichten zufolge können die meisten Gläubiger von FTX etwa 118 Prozent ihrer Forderungen erhalten, in einigen Fällen sogar bis zu 142 Prozent. Allerdings wird es voraussichtlich noch einige Monate dauern, bis die verschiedenen Gerichtsverfahren gegen die Kryptobörse abgeschlossen sind. Es ist äußerst selten, dass ein insolventes Unternehmen, insbesondere in der Größenordnung von FTX, seine Gläubiger auf diese Weise vollständig auszahlen kann, wie Bloomberg berichtet.

Die Ankündigung des FTX-CEO John Ray erfolgt nur wenige Wochen nach der Verurteilung des Unternehmensgründers Sam Bankman-Fried (SBF) zu einer 25-jährigen Gefängnisstrafe. Ray, der als Insolvenzverwalter fungiert, hat bereits angekündigt, dass die Gläubiger Aussicht auf eine Auszahlung haben können. Bankman-Fried hatte behauptet, dass die Anleger bei FTX kein Geld verloren hätten und er sie nicht betrogen habe. Diese Behauptung wurde jedoch als kaltschnäuzig und nachweislich falsch bezeichnet.

Die Auszahlungen basieren auf den Kursen von November 2022, sodass den Gläubigern die seitdem erzielten Gewinne entgehen. FTX war eine der führenden Kryptowährungsbörsen und bot eine Vielzahl von Währungen wie Bitcoin zum Handel an. Zusätzlich führte das Unternehmen eine eigene Kryptowährung namens FTT ein.

Im Herbst 2022 wurden Bedenken über die finanzielle Situation der Kryptobörse laut, was dazu führte, dass Kunden begannen, ihre Guthaben abzuziehen. Es stellte sich heraus, dass FTX ein beträchtliches Defizit von Milliarden Dollar hatte, was letztendlich zum Zusammenbruch der Kryptobörse führte. Bankman-Fried wurde auf den Bahamas verhaftet, da er und seine engen Vertrauten angeblich ein luxuriöses Leben finanzierten, indem sie Kundengelder missbrauchten.

Das zuständige Insolvenzgericht steht noch vor der Entscheidung über den vorgelegten Plan zur Begleichung der Gläubigerforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichtsverfahren weiter verlaufen und ob FTX tatsächlich in der Lage sein wird, seine Gläubiger vollständig auszuzahlen.

Schlagwörter: FTX + Bloomberg + John Ray

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  • 8. Mai 2024