Der YouTube-Kanal Gamers Nexus hat ASUS ins Visier genommen und dabei zweifelhafte RMA-Prozesse aufgedeckt. Was zur Hölle ist ein RMA-Prozess, fragst du dich? Nun, RMA steht für “Return Merchandise Authorization” und bezieht sich auf den Prozess, defekte Ware zur Reparatur oder zum Austausch zurückzusenden. Aber zurück zum Thema.
In dem Video wurden Hintergrundinformationen zu finanziellen Problemen und einer fragwürdigen Firmenpolitik bei ASUS recherchiert. Gamers Nexus erhielt zahlreiche Berichte von besorgten Kunden und machte auch selbst die Erfahrung mit einem defekten ROG Ally. Die Jungs und Mädels wollten zunächst die kaputten Thumbsticks reparieren lassen und gleichzeitig den fehlerhaften SD-Kartenslot austauschen. Klingt nach einer vernünftigen Anfrage, oder? Aber ASUS hatte da wohl andere Pläne.
Die Reaktion von ASUS auf den Reparaturantrag war überraschend, um es gelinde auszudrücken. Sie lehnten den Garantiefall ab, da angeblich Beschädigungen an dem Gerät festgestellt wurden. Und was war mit den vor dem Einsenden des Geräts dokumentierten Fotos? Hat ASUS die etwa übersehen? Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Lust, sich damit auseinanderzusetzen.
Anstatt den Reparaturanspruch zu erfüllen, setzte ASUS den Kunden unter Druck. Sie forderten eine Reparaturgebühr von 200 US-Dollar für den Austausch des beschädigten Gehäuses. Warum? Weil laut ASUS Display und Gehäuse eine Einheit bilden und nur gemeinsam ausgetauscht werden können. Logisch, oder? Nicht wirklich.
Um sicherzustellen, dass der Kunde der kostenpflichtigen Reparatur zustimmt, setzte ASUS eine Frist von fünf Tagen. Andernfalls würde das Gerät in Einzelteilen zurückschickt werden. Sie schickten sogar eine Erinnerung, bevor die Frist abgelaufen war. Keine Zahlung, keine Reparatur. Klingt fair, oder? Nicht wirklich.
Das Gamers Nexus Video zeigt auch auf, dass ASUS den Kunden nur 100 Zeichen zur Verfügung stellt, um auf ihre Anforderungen zu reagieren. 100 Zeichen! Das ist nicht einmal genug Platz, um “Das ist absolut lächerlich” zu sagen.
Am Ende gelang es Gamers Nexus, den Serviceauftrag zu stornieren, aber die Garantiereparatur wurde dennoch durchgeführt. Dabei wurden das Mainboard, die I/O-Boards, die Joysticks und die dazugehörige Platine ausgetauscht. Kommunikation und Bereitstellung von Informationen gestalteten sich für den Kunden äußerst schwierig. Es scheint sogar, dass ASUS versucht, die Kunden dazu zu beeinflussen, unnötige Reparaturen durchführen zu lassen. Da ist wohl jemand ganz scharf aufs Geld.
Laut Gamers Nexus liegen ihnen hunderte von E-Mails mit ähnlichen Erfahrungen vor. Ein Kunde erhielt zum Beispiel eine Rechnung über 3.758 US-Dollar für die Reparatur eines Stromanschlusses an seiner ASUS GeForce RTX 4090 White OC, obwohl nur ein Kratzer vorhanden war. Für den Preis, den er zwei Wochen zuvor für die Karte bezahlt hatte, hätte er fast zwei Karten bekommen können. Ein anderes Beispiel ist ein ROG-Notebook, das mit Flüssigmetall ausgestattet war und bei dem ein Leck auftrat. Die Reparatur sollte 2.658 US-Dollar kosten. Und dann gab es noch ein Mainboard mit verbogenen Pins im Sockel, für das ASUS 190 US-Dollar verlangte. Klingt nach einem fairen Deal, oder? Nicht wirklich.
Es bleibt abzuwarten, wie ASUS auf die Vorwürfe reagieren wird und ob sich an den RMA-Prozessen etwas ändern wird. Vielleicht sollten sie ihre RMA-Abteilung noch einmal überdenken und sicherstellen, dass sie den Kunden angemessen behandeln. Aber wer weiß, vielleicht haben sie einfach einen schlechten Tag gehabt.
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