Bonn-Aachen Center und Lamarr Institute kooperieren mit TüCAD2 für KI-gestützte Arzneimittelforschung

Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it), das Lamarr Institute for Machine Learning and Artificial Intelligence und das Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) haben sich zusammengeschlossen, um die Arzneimittelforschung effizienter zu gestalten. Ihr Ziel ist es, künstliche Intelligenz einzusetzen, um neue Wirkstoffe zu entdecken, die bei Protein-Kinase-Dysfunktionen helfen können. Die Funktion von Protein-Kinasen in zellulären Signalwegen ist von großer Bedeutung, da ihre Störung schwere Krankheiten wie Krebs, neurologische Störungen oder Autoimmunerkrankungen verursachen kann.

Prof. Dr. Jürgen Bajorath, Hauptermittler am Lamarr Institute und Professor am b-it, betont, dass Fortschritte in der KI-basierten Arzneimittelentwicklung neue Möglichkeiten für eine verbesserte und beschleunigte Medikamentenentwicklung bieten. Das Team von Bajorath bringt seine Expertise in computergestützten Methoden zur Suche nach Wirkstoffen für Protein-Kinasen in das Projekt ein. TüCAD2 ist ein renommiertes Zentrum für akademische Arzneimittelforschung in Deutschland und verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Wirkstoffsynthese, Pharmakologie und biologische Testung. Die Forscher arbeiten eng mit TüCAD2 zusammen, um die akademische Arzneimittelforschung und -entwicklung voranzutreiben.

Das Team am Lamarr Institute und b-it zielt darauf ab, Daten mit spezifischem Kontext und interdisziplinärem Wissen zu kombinieren, um die Genauigkeit und Qualität von durch KI unterstützten Vorhersagen zu erhöhen. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit legen die KI-Experten großen Wert auf erklärbare KI, um transparent zu machen, wie und warum eine KI eine bestimmte Vorhersage trifft. Laut einer Pressemitteilung des Lamarr Institute ist es wichtig, dass die grundlegenden Verfahren des maschinellen Lernens für ein breites Publikum aus verschiedenen Disziplinen transparent und verständlich sind. Nur so könne das volle Potenzial von KI in den Lebenswissenschaften ausgeschöpft werden, so Bajorath.

Auch die Pharmaindustrie setzt zunehmend künstliche Intelligenz ein, um sowohl die Arzneimittelforschung als auch das Marketing zu beschleunigen. Dies wurde auf einem jährlichen Treffen, das von der Großbank JP Morgan organisiert wurde und an dem die Industrie und andere Interessengruppen teilnahmen, deutlich. Unternehmen wie Sanofi und Biontech streben danach, führende Unternehmen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz zu werden, während der Chip-Zulieferer Nvidia großes Potenzial vor allem im pharmazeutischen Forschungsmarkt sieht.

Schlagwörter: b-it + Jürgen Bajorath + KI

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 24. Mai 2024