Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat überraschenderweise grünes Licht für die ersten Fonds gegeben, die an den Wert von Ether gebunden sind. Dies wurde am Donnerstag bekanntgegeben, nachdem die US-Börsen Nasdaq, CBOE (aus Chicago) und die New York Stock Exchange (NYSE) entsprechende Anträge gestellt hatten. Dadurch könnte schon bald der Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs) ermöglicht werden, die an die Kursentwicklung der nächsten Kryptowährung gebunden sind. Allerdings müssen für die einzelnen Produkte noch Genehmigungen eingeholt werden.
Die Entscheidung der SEC kommt überraschend, da man auf den Finanzmärkten eher mit einer Ablehnung gerechnet hatte. Ethereum, mit seiner Kryptowährung Ether, ist das zweitgrößte Kryptowährungssystem. Insgesamt wurden acht verschiedene Fonds beantragt, die mit Ether in Verbindung stehen. Dabei handelt es sich laut CNBC um deutlich weniger Geld im Vergleich zu den Bitcoin-ETFs.
Obwohl die SEC lange Zeit keine Stellungnahme zu den Anträgen abgegeben hatte und eine Ablehnung wahrscheinlich erschien, forderte sie wenige Tage vor Ablauf der Frist eine Reihe von Änderungen. Die Verantwortlichen haben daraufhin die Arbeit, die normalerweise Wochen gedauert hätte, innerhalb von Tagen erledigt. Am Donnerstag kam es dann zur Zustimmung der SEC.
Es gibt jedoch keine festgelegte Frist für die Genehmigung der spezifischen Produkte, daher ist ungewiss, wann die ETFs tatsächlich verfügbar sein werden. Die SEC hat überraschenderweise weniger als ein halbes Jahr nach der lang erwarteten Genehmigung der ersten Bitcoin-ETFs diesen Schritt unternommen. Die Kapitalmarktbehörde wurde durch ein Gerichtsurteil dazu verpflichtet, nachdem sie sich jahrelang gegen die Genehmigung gesträubt hatte.
Bei einem ETF erwirbt man nicht das gehandelte Produkt selbst, in diesem Fall die betroffene Kryptowährung. Stattdessen erfolgt die Investition durch die entsprechende Fondsgesellschaft. Dennoch bieten Bitcoin-ETFs den Investoren eine wesentlich einfachere Möglichkeit, an den teils dramatischen Wertsteigerungen der beliebtesten Kryptowährung teilzuhaben. Ein ähnliches Szenario könnte sich bald auch für Ether abzeichnen.
Die SEC hat generell eine skeptische Haltung gegenüber Kryptowährungen und hat sich jahrelang gegen die Zulassung von Spot-ETFs gesträubt. Im letzten Jahr erlitt die Aufsichtsbehörde eine Niederlage vor Gericht, nachdem ein Antrag der Firma Grayscale abgelehnt wurde. Das Berufungsgericht urteilte, dass die Entscheidung der SEC willkürlich war, da sie den Unterschied zu anderen zugelassenen Anlagen nicht klar dargelegt hatte. ETFs auf Bitcoin-Futures wurden bereits im Jahr 2021 genehmigt. Die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs wurde als bedeutender Schritt angesehen, um digitale Währungen weiter in den Mainstream zu integrieren. Es wird als weniger anspruchsvoll angesehen, in solche Fonds zu investieren, anstatt direkt in Kryptowährungen zu investieren.
Schlagwörter: SEC + Reuters + Nasdaq
Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?