Tiefe Venenthrombosen (TVT) sind keine Spaßangelegenheit. Sie stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und können zu langwierigen Problemen in den betroffenen Venen oder sogar zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Lungenembolie führen. Da die Symptome oft unspezifisch sind, wie Schweregefühle, Kribbeln oder Ziehen im Unterschenkel, Beinschwellungen oder ein Hitzegefühl, kann es schwierig sein, eine TVT frühzeitig zu erkennen. Aber zum Glück gibt es da jetzt ein neues Diagnosegerät, das helfen könnte!
Ein internationales Expertenteam hat sich zusammengetan und das Forschungsprojekt ThrombUS ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, ein tragbares Diagnosegerät zu entwickeln, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Patienten überwachen und Blutgerinnsel frühzeitig erkennen kann. Klingt nach Science Fiction, ist aber tatsächlich ein vielversprechendes Projekt, das Ärzte entlasten und die Prävention sowie Diagnose von TVT verbessern könnte.
Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit einer ordentlichen Finanzspritze von 9,5 Millionen Euro durch das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa unterstützt. Das ist nicht wenig Geld, aber wenn es darum geht, Menschenleben zu retten, ist es das definitiv wert. Das griechische Athena Research Center leitet das Konsortium, bestehend aus 18 Partnern aus der EU und den USA. Auch deutsche Institutionen sind beteiligt, wie der Elektrotechnik-Verband VDE, das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) und die Firma Medis, die auf medizinische Messtechnik spezialisiert ist.
Die Bedeutung der Früherkennung von TVT wird durch statistische Evidenz unterstrichen. Etwa die Hälfte der von TVT betroffenen Personen erlebt, dass das gefährliche Gerinnsel in die Lunge wandert und dort ein Gefäß blockiert. Lungenembolien sind weltweit die dritthäufigste Todesursache im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das ThrombUS-Konsortium plant, mit der tragbaren Diagnosetechnik gegenzusteuern. Das Diagnosegerät soll eine benutzerfreundliche und bedienerfreie kontinuierliche Echtzeitüberwachung für Patienten mit einem erhöhten Risiko für TVT ermöglichen.
Aber wie funktioniert das Ganze überhaupt? Das Diagnosegerät basiert auf einer Kombination von KI-gesteuerten Erkennungsmechanismen, die auf Ultraschalltechnik, Impedanzplethysmographie (Messung des elektrischen Wechselstromwiderstands) und Lichtreflexionsrheographie basieren. Klingt kompliziert, ist es auch. Aber hey, das ist Hochtechnologie, da darf man ruhig ein bisschen verwirrt sein. Zusätzlich werden Daten mittels Infrarotlicht erfasst. Um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Medizinprodukts zu gewährleisten, werden klinische Studien durchgeführt. Das heißt, bevor das Gerät auf den Markt kommt, wird es gründlich getestet, um sicherzustellen, dass es funktioniert und sicher ist.
Das Team hinter ThrombUS hat auch rechtliche, regulatorische und sicherheitstechnische Anforderungen im Blick, um frühzeitig praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen. Ein Datenmanagementplan wurde bereits erstellt und wird regelmäßig aktualisiert, um im Einklang mit den Prinzipien für offene Wissenschaft (Open Science) zu bleiben. Das ist wichtig, denn schließlich möchten die Beteiligten auch die Möglichkeiten für den Marktzugang zukünftiger komplexer KI-basierter Medizinprodukte verbessern.
Das Projekt ThrombUS hat das Potenzial, die Früherkennung von tiefen Venenthrombosen zu revolutionieren und damit das Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenembolien zu verringern. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung des tragbaren Diagnosegeräts erfolgreich verläuft und bald Patienten weltweit zugutekommen kann. Denn wir alle wissen, dass es nichts Schlimmeres gibt, als mit einem Blutgerinnsel in der Lunge herumzulaufen. Also Daumen drücken für ThrombUS!
Schlagwörter: ThrombUS+ + Horizont Europa + TVT
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