Internet Archive kämpft gegen anhaltende DDoS-Angriffe und drohende gerichtliche Konflikte

Das Internet Archive, eine gemeinnützige Organisation, die sich der Archivierung von Webseiten und digitalen Inhalten widmet, wird seit dem Wochenende mit anhaltenden und besonders bösartigen DDoS-Angriffen konfrontiert. Dies gab der Betreiber des Projekts in einem öffentlichen Blogeintrag bekannt. Die Angriffe haben dazu geführt, dass der Zugriff auf die Dienste des Internet Archive, einschließlich der beliebten Wayback Machine, weiterhin unzuverlässig ist.

Obwohl die Sammlungen an Inhalten, die vom Internet Archive bereitgestellt werden, sicher sind, führen die anhaltenden Angriffe immer wieder dazu, dass die Seite vom Internet getrennt wird. Der Betreiber nutzte jedoch die Gelegenheit, um auf laufende Gerichtsverfahren hinzuweisen, die von US-Verlagen gegen das Archiv eingeleitet wurden. Diese stellen eine erheblich größere Bedrohung dar.

Laut dem Blogeintrag ist der Ursprung der Angriffe unbekannt. Das Team arbeitet jedoch daran, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken, um den Zugang zur eigenen Seite zuverlässiger zu machen. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht der erste Angriff in jüngster Zeit auf das Internet Archive ist. Vor einem Jahr wurde die Seite vorübergehend offline genommen, weil jemand massenhaft Zugriffe auf die automatisch erkannte Textsammlung auslöste, um einen KI-Textgenerator zu trainieren. Dieses Ereignis wiederholte sich mehrmals und hatte ähnliche Auswirkungen wie ein DDoS-Angriff.

Nach diesem Vorfall bat Brewster Kahle, der Gründer des Internet Archive, um mehr Rücksichtnahme. Obwohl die aktuelle Attacke voraussichtlich vorübergehend ist, warnt der Blogeintrag davor, dass dem Archiv aus einer anderen Richtung eine weitaus größere Gefahr droht. Dabei wird auf den gerichtlichen Konflikt mit US-Verlagen hingewiesen, der sich gegen Bibliotheken weltweit richtet.

Die Verlage Hachette Book Group, HarperCollins, John Wiley & Sons und Penguin Random House (Bertelsmann) erheben konkrete Vorwürfe gegen das Internet Archive und behaupten, dass es durch seine Open Library absichtlich Urheberrechtsverletzungen begeht. Das Archiv digitalisiert Bücher, lädt die digitalen Kopien auf eigene Server hoch und stellt sie auf einer frei zugänglichen Website zur Verfügung, ohne Autoren und Verlage angemessen zu entschädigen. Vor einem Jahr wurde das Archiv bereits dazu verurteilt, eine finanzielle Entschädigung zu leisten.

Das Internet Archive ist eine wichtige Ressource für Forscher, Historiker und die Öffentlichkeit. Es ermöglicht den Zugriff auf vergangene Versionen von Webseiten und bietet einen umfangreichen Katalog digitaler Inhalte. Die aktuellen Angriffe und der gerichtliche Konflikt stellen eine Bedrohung für die Zukunft des Archivs dar und könnten Auswirkungen auf den freien Zugang zu Informationen und Wissen haben.

Schlagwörter: Kahle + Hachette Book + HarperCollins

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  • 29. Mai 2024