Die CDU ist eine Woche vor der Europawahl Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Die Regierung betrachtet den Vorfall als äußerst ernst. Das Innenministerium bestätigte einen bedeutenden Cyber-Angriff auf das Partei-Netzwerk. Da die Ermittlungen noch laufen, können derzeit keine Informationen über den Umfang des Schadens oder den Täter bereitgestellt werden. Ein Sprecher deutete jedoch an, dass die Vorgehensweise auf eine äußerst professionelle Tätergruppe hindeutet. Es ist unklar, ob vertrauliche Daten betroffen sind.
Aus Vorsicht wurden bestimmte Teile der IT-Infrastruktur der CDU von der Sprecherin der Partei vom Netz getrennt und isoliert. Die Website cdu.de bleibt vorerst weiterhin zugänglich. Die Neue Westfälische berichtete ebenfalls über den Vorfall und zitierte dabei Generalsekretär Carsten Linnemann als Quelle. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Berichten zufolge bereits mit dem Parteivorsitzenden Friedrich Merz gesprochen.
Die CDU hat angekündigt, nun eng mit deutschen Sicherheitsbehörden und externen Sicherheitsexperten zusammenzuarbeiten. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik haben Untersuchungen eingeleitet. Der Sprecher des Innenministeriums kündigte an, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz am Samstag eine Warnung an alle Parteien des Deutschen Bundestages aussprechen wird. Unsere Sicherheitsbehörden haben ihre Maßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen verstärkt und informieren über mögliche Gefahren. Dieser Vorfall unterstreicht erneut die Notwendigkeit solcher Maßnahmen, insbesondere vor Wahlen.
Im vergangenen Jahr wurde auch die SPD Opfer einer Cyber-Attacke, bei der die E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt wurden. Die Bundesregierung gibt eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für den Angriff verantwortlich. Als Reaktion darauf hat das Auswärtige Amt Anfang Mai einen russischen Diplomaten von hoher Rangstufe einbestellt und den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für eine Woche nach Berlin zurückbeordert, um Konsultationen durchzuführen. Neben der SPD waren auch deutsche Firmen in den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt sowie IT-Dienstleistungen von diesem Angriff betroffen. Gemäß der SPD wurde der Angriff durch eine Sicherheitslücke bei Microsoft ermöglicht, die zum damaligen Zeitpunkt noch unbekannt war.
Schlagwörter: SPD + CDU + cdu.de
Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
