Stromverbrauch in Rechenzentren steigt rasant – KI-Rechenbeschleuniger als Haupttreiber

Es ist kein Geheimnis, dass der Stromverbrauch weltweit kontinuierlich ansteigt. Besonders in den letzten Jahren hat man jedoch einen starken Anstieg des Stromverbrauchs in Rechenzentren verzeichnet. Dabei spielt der Einsatz energieintensiver KI-Rechenbeschleuniger eine maßgebliche Rolle.

Warum sind diese KI-Rechenbeschleuniger so energieintensiv? Nun, Künstliche Intelligenz erfordert enorme Rechenleistung, und um diese zu bewältigen, werden spezielle Hardware-Komponenten benötigt. Diese Komponenten sind darauf ausgelegt, komplexe Berechnungen schnell und effizient durchzuführen, aber sie haben auch einen hohen Energiebedarf. Das bedeutet, dass Rechenzentren, die KI-Anwendungen unterstützen, eine beträchtliche Menge an Strom benötigen.

Da der KI-Boom weiterhin an Fahrt gewinnt, müssen führende Rechenzentren sicherstellen, dass sie genügend Strom zur Verfügung haben, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Um dies zu erreichen, sichern sich diese Rechenzentren direkt bei den Stromerzeugern Produktionskapazitäten. Das bedeutet, dass sie Lieferverträge abschließen, um sicherzustellen, dass ihnen genügend Strom geliefert wird, auch in Spitzenlastphasen.

Natürlich gibt es Bedenken unter Branchenexperten, dass solche Lieferverträge möglicherweise negative Auswirkungen auf andere Stromkunden haben könnten, wie zum Beispiel Privatpersonen. Wenn Rechenzentren große Mengen an Strom direkt von den Erzeugern beziehen, kann es in bestimmten Stromversorgungsbereichen zu Engpässen und steigenden Preisen kommen, wenn es an ausreichenden Kapazitäten für Erzeugung, Übertragung oder Speicherung fehlt.

Um genau diese Probleme zu vermeiden, setzen viele Großunternehmen auf sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs). Bei einem PPA handelt es sich um einen Langzeitvertrag, in dem ein Unternehmen die Lieferung von Strom zu einem bestimmten Preis und für einen bestimmten Zeitraum vereinbart. Auf diese Weise sichern sich die Unternehmen stabile Stromversorgung und können ihre Klimaziele erreichen, indem sie Lieferverträge für CO-neutralen Atomstrom abschließen.

Ein Beispiel dafür ist Microsoft, das kürzlich bekannt gab, dass es aufgrund des rasanten Anstiegs des Stromverbrauchs bisher seine eigenen Pläne zur Erreichung der Klimaneutralität nicht einhalten konnte. Um jedoch weiterhin auf dem richtigen Weg zu bleiben, hat Microsoft in Deutschland einen Stromabnahmevertrag (PPA) mit Shell Energy Europe abgeschlossen. Durch diesen Vertrag hat Microsoft eine Leistung von 323 MW aus dem bisher größten deutschen Solarpark Witznitz in Sachsen gesichert, um seine Rechenzentren zu versorgen.

Ein weiteres Beispiel ist Amazon Web Services (AWS), der weltweit führende Anbieter von Cloud-Diensten. Im März dieses Jahres erwarb AWS ein bedeutendes Rechenzentrum in Pennsylvania, das sich direkt neben dem Kernkraftwerk Susquehanna Steam Electric Station von Talen Energy befindet. Der Strom für das 960-Megawatt-Rechenzentrum stammt aus dem 2,5-Gigawatt-Kraftwerk. Ursprünglich waren 475 MW für Cloud-Server und 300 MW für Coin Mining und andere Anwendungen der Blockchain von Talen geplant.

Diese Beispiele zeigen deutlich, wie Großunternehmen versuchen, den steigenden Stromverbrauch in Rechenzentren in den Griff zu bekommen. Durch den Einsatz von PPAs und den Abschluss von Lieferverträgen für CO-neutralen Atomstrom sichern sie sich nicht nur stabile Stromversorgung, sondern leisten auch ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Stromverbrauch in Rechenzentren weiterentwickeln wird und welche Lösungen in Zukunft gefunden werden, um die steigende Nachfrage nach Strom zu bewältigen. Aber eins steht fest: Der KI-Boom wird vorerst nicht nachlassen und die Anforderungen an die Stromversorgung werden weiterhin hoch sein.

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  • 3. Juni 2024