Die Computex 2024 war zweifellos ein Highlight für alle Hardware-Enthusiasten da draußen. Sowohl AMD als auch Intel haben uns mit spannenden Neuerungen überrascht. Doch eine der bedeutendsten Innovationen auf der Messe war zweifellos der neue Standard für Arbeitsspeicher.
Auf der Messe wurden von nahezu sämtlichen Herstellern Hauptplatinen präsentiert, die mit CAMM2-Modulen ausgestattet werden können. Diese Module wurden vor etwas mehr als einem Jahr von Dell entwickelt und sind mittlerweile als JEDEC-Standard anerkannt. Noch wichtiger ist, dass sie bereits in Lenovo-Notebooks verwendet werden.
Der CAMM2-Standard basiert auf der DDR5-Technologie und wurde speziell für Desktop-Mainboards entwickelt. Das liegt daran, dass die Desktop-Prozessoren und ihre Speichercontroller nur mit DDR5, nicht aber mit LPDDR5, kompatibel sind. Es gibt jedoch einige CPUs, die sowohl in Desktop- als auch in Notebook-Systemen verwendet werden und theoretisch sowohl DDR5 als auch LPDDR5 unterstützen könnten.
Die CAMM2-Module bieten einige interessante Vorteile. Zum einen können sie viel näher am Sockel platziert werden, was zu einer verbesserten Signalintegrität und geringeren Verzögerungszeiten führt. Zudem ermöglicht die flache Bauweise eine hohe Speicher- und Leistungsdichte, insbesondere wenn der Platz begrenzt ist. Die flach auf dem Mainboard liegenden Module stellen auch keine Einschränkung für einen möglicherweise ausladenden CPU-Kühler dar. Es ist auch einfacher, CAMM2-Module zu kühlen, da genügend Fläche vorhanden ist.
Natürlich hat ein neuer Speicherstandard auch seine Nachteile. Der entscheidende Aspekt besteht darin, dass ein völlig neues Ökosystem aus Speichermodulen und Mainboards entwickelt werden muss. Wenn man sich für ein Mainboard mit CAMM2 entscheidet, ist es in Zukunft nur noch möglich, diesen spezifischen Formfaktor zu verwenden. Anders sieht es bei CUDIMM aus, einem anderen neuen Standard für Arbeitsspeicher.
CUDIMM steht für Clocked Unbuffered DIMMs und wird voraussichtlich höhere Taktraten als die CAMM2-Module ermöglichen. Es wird erwartet, dass CUDIMMs problemlos zwischen den Standard DDR5-DIMMs und CAMM2-Modulen gewechselt werden können. Es gibt auch Gerüchte, dass Intel an einer neuen Funktion für den DDR5-Speicher arbeitet, von der Arrow Lake-S, Intels nächste Prozessorgeneration, profitieren könnte.
Die CUDIMMs enthalten einen Client Clock Driver (CKD), der den Takt zwischen dem Speichercontroller des Prozessors und dem DRAM puffert. Dadurch soll eine bessere Signalqualität, geringere Störungen und insgesamt eine gesteigerte Stabilität und Zuverlässigkeit erreicht werden. Die JEDEC hat bereits Taktraten von bis zu 7.200 MT/s für CUDIMM festgelegt, einige Hersteller behaupten sogar, dass sie bis zu 9.000 MT/s erreichen könnten.
Die Verfügbarkeit der CUDIMMs und von Arrow Lake-S wird für September 2024 erwartet. Es bleibt jedoch ungewiss, ob der CAMM2-Standard auch im Desktop-Bereich zum Einsatz kommen wird. Die Vielzahl der Prototypen von Mainboardherstellern lässt jedoch darauf schließen, dass daraus tatsächlich ein konkretes Produkt entstehen könnte. Es bleibt spannend zu sehen, welche Vorteile und Innovationen der neue Standard für Arbeitsspeicher mit sich bringt und wie die Hersteller darauf reagieren werden.
Schlagwörter: CAMM2 + Arrow Lake-S + CUDIMM
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