Destination Earth: Projekt erreicht Meilenstein – Erster Computer für digitalen Zwilling der Erde aktiviert

Das Projekt Destination Earth (DestinE) hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Die Aktivierung des ersten Computersystems für die Entwicklung eines digitalen Zwillings der Erde. Bereits vor etwa drei Jahren wurde das Konzept für dieses ambitionierte Vorhaben präsentiert, und nun wird es endlich in die Tat umgesetzt.

Das Ziel von DestinE ist es, ein umfassendes Modell der Erde zu erstellen, das weit über herkömmliche klimatische Simulationen hinausgeht. Es soll nicht nur großflächige Klimadaten liefern, sondern auch detaillierte Wettervorhersagen auf kleinerem Maßstab ermöglichen. Dafür ist es entscheidend, kontinuierlich Beobachtungsdaten in die Simulation zu integrieren und diese anschließend mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu analysieren.

Die Europäische Kommission geht davon aus, dass DestinE bis zum Jahr 2030 eine vollständige digitale Nachbildung der Erde erstellt haben wird. Für die Durchführung der Simulationen werden europäische Hochleistungsrechner genutzt. Der erste Supercomputer, der für das Projekt verwendet wurde, ist der LUMI in Kajaani, Finnland.

Die Europäische Kommission erhofft sich von DestinE eine bessere Vorbereitung auf größere Naturkatastrophen sowie eine Bewertung der potenziellen sozioökonomischen und politischen Auswirkungen solcher Ereignisse. Zudem soll Europa durch das Projekt besser in der Lage sein, sich an den Klimawandel anzupassen.

Das Konzept für DestinE wurde von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) entwickelt. Auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA und der Satellitenbetreiber Eumetsat sind am Projekt beteiligt.

Zusammen mit über 90 Institutionen aus ganz Europa hat das ECMWF die Hauptkomponenten entwickelt und bereits erste Simulationen auf km-Skalen durchgeführt. Die dritte Phase des Projekts, die erneut mit 150 Millionen Euro von der EU unterstützt wird, beginnt nun.

Das System Extremes DT dient der Überwachung von meteorologischen, hydrologischen und Luftqualitäts-Extremen und soll bestehende nationale und europäische Dienste ergänzen. Es ist in der Lage, hochauflösende globale Wettersimulationen bis zu vier Tage im Voraus zu generieren. Zudem gibt es eine regionale Komponente, die Experten ermöglicht, extreme Ereignisse in Europa mit Auflösungen zwischen 500 und 750 Metern zu verfolgen.

Climate DT hingegen ist darauf ausgerichtet, Simulationen für mehrere Jahrzehnte in die Zukunft zu erstellen. Es soll dabei helfen, den Klimawandel besser zu verstehen und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft vorherzusagen. DestinE ist ein wichtiger Schritt für Europa, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und sich auf die Zukunft vorzubereiten.

Schlagwörter: Europa + Extremes DT + DestinE

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  • 10. Juni 2024