Das junge Unternehmen Black Semiconductor aus Aachen kann sich über eine satte Investition freuen. Die Europäische Union (EU) und private Geldgeber stellen insgesamt 254,4 Millionen Euro zur Verfügung. Damit will das Unternehmen eine Pilot-Fertigungsanlage aufbauen, in der optoelektronische Komponenten aus dem ultradünnen Material Graphen hergestellt werden sollen.
Aber Moment mal, was ist überhaupt Graphen? Nun, Graphen besteht aus Kohlenstoff und hat einzigartige elektrische und optische Eigenschaften. Es ist ultradünn, flexibel und extrem leitfähig. Kein Wunder also, dass Black Semiconductor auf dieses Material setzt, um schnelle optoelektronische Komponenten herzustellen.
Das Ziel von Black Semiconductor ist es, optische Interconnects mit Graphen-Technologie in konventionelle CMOS-Logikchips zu integrieren. Klingt kompliziert? Lass es mich erklären. CMOS-Logikchips sind die Grundlage für viele elektronische Geräte, wie zum Beispiel Prozessoren oder Rechenbeschleuniger. Durch die Integration von optischen Interconnects, also Verbindungen, die Licht statt elektrischer Signale nutzen, könnte eine äußerst leistungsstarke und energieeffiziente Kommunikation zwischen den Chips ermöglicht werden.
Dr. Daniel Schall, einer der Gründer von Black Semiconductor, hat jahrelang im Bereich der Graphen-Optoelektronik geforscht. Er war vorher bei der AMO GmbH tätig, die das Advanced Microelectronic Center Aachen betreibt. Im Jahr 2019 wurde Black Semiconductor dann als eigenständiges Unternehmen aus der AMO GmbH ausgegründet.
Es gibt übrigens auch andere Unternehmen, die versuchen, eine enge Verbindung zwischen CMOS-Logikchips und optischen Interconnects herzustellen. Intel zum Beispiel forscht schon seit langem an der Integration von Optoelektronik in Siliziumtechnologie, auch bekannt als Silicon Photonics. Und der CEO von Nvidia, Jensen Huang, hat erst kürzlich die Nachteile der Konvertierung von elektrischen in optische Signale betont.
Die direkte Integration optischer Interconnects in Logikchips könnte die Energieeffizienz erheblich verbessern. Eine alternative Methode sind sogenannte Chiplets, bei denen optische Transceiver mit CMOS-Chips verbunden werden. Auch die Entwicklung von optischen Prozessoren ist ein vielversprechender Ansatz.
Mit der Investition der EU und privater Geldgeber hat Black Semiconductor nun die Möglichkeit, seine Pläne voranzutreiben und die Graphen-Technologie weiterzuentwickeln. Es bleibt spannend zu beobachten, welche Fortschritte das Unternehmen in Zukunft machen wird und welchen Einfluss dies auf die Welt der Elektronik haben wird. Denn eines ist sicher: Graphen hat das Potenzial, unsere elektronischen Geräte schneller, effizienter und leistungsfähiger zu machen.
Schlagwörter: AMO + EU + Black
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