Vodafone Deutschland plant, seine Investitionen in den Ausbau des Festnetz-Internets zu erhöhen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Marcel de Groot, gab bekannt, dass im aktuellen Geschäftsjahr rund 200 Millionen Euro investiert werden sollen. Dieser Betrag liegt höher als in den beiden vorherigen Geschäftsjahren. Das Ziel ist es, das Kabelnetz kontinuierlich auf das Niveau von Glasfaserverbindungen auszubauen, um eine bessere Qualität für die Kunden zu gewährleisten. Die Investitionen beziehen sich auf die Bereitstellung von Internet über Fernsehkabel, auch bekannt als Hybrid Fiber Coax (HFC). Diese Verbindungen bestehen größtenteils aus Glasfaser, nutzen jedoch dickere Fernsehkabel aus Kupfer für den letzten Abschnitt bis zum Haushalt. Im Vergleich zu reinen Glasfaser-Verbindungen ist diese Technologie anfälliger für Schwankungen bei einer hohen Auslastung. Während der Corona-Pandemie gab es Beschwerden über eine schlechte Netzverbindung, da das HFC-Netz an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Die Beschwerdezahlen haben sich jedoch mittlerweile wieder normalisiert. Vodafone betont, dass das Kabel-Glasfaser-Netz heutzutage deutlich schneller und zuverlässiger ist, und plant Tests, um die Upload-Geschwindigkeiten zu verbessern. Marcel de Groot sieht keine Notwendigkeit, deutschlandweit eine hohe Upload-Geschwindigkeit anzubieten, da die Mehrheit der Kunden damit zufrieden sei. Vodafone investiert parallel auch in den Ausbau von reinen Glasfaseranschlüssen (FTTH). Das Unternehmen möchte der Nachfrage nach Glasfaseranbindungen gerecht werden und plant, in diesem Bereich bis zu sieben Milliarden Euro zu investieren. Vodafone betont jedoch, dass sowohl Glasfaser als auch Kabel-Glasfaserinfrastrukturen notwendig sind, um eine schnelle und stabile Internetverbindung für alle zu gewährleisten. Aus diesem Grund plant das Unternehmen, zukünftig Tarife nicht mehr nach Technologie, sondern nach der gewünschten Geschwindigkeit anzubieten. Konkurrent Deutsche Telekom konzentriert sich hauptsächlich auf den Ausbau von reinen Glasfaserverbindungen und plant bis 2030 Investitionen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro in den FTTH-Ausbau. Ein Sprecher der Telekom betont, dass FTTH bereits heute die beste Qualität in Bezug auf Stabilität, Latenz und gleichbleibende Bandbreite bietet. (pz)
Schlagwörter: Vodafone Deutschland + FTTH + Marcel de Groot
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