Die ökologischen Herausforderungen der Chipfertigung: Eine neue Studie deckt auf

Die Herstellung von Halbleiterbauelementen ist eine wichtige Industrie, aber sie belastet auch die Umwelt erheblich. Das ist keine neue Erkenntnis, aber eine Studie von Julia Christina Hess von Interface wirft nun ein neues Licht auf dieses Problem. Bisher wurden Aspekte wie der Ressourcenverbrauch, der Wasserverbrauch, der Energieverbrauch und der Einsatz problematischer Chemikalien oft vernachlässigt. Doch angesichts des globalen Wachstums der Chipbranche müssen diese Herausforderungen nun dringend angegangen werden.

Die Studie „Chip Production’s Ecological Footprint: Mapping Climate and Environmental Impact“ betrachtet Halbleiter als essenziell für die kommenden Jahrzehnte, in denen eine doppelte Transformation stattfinden wird: Digitalisierung und Dekarbonisierung. Halbleiter spielen eine entscheidende Rolle beim Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich die Europäische Union gesetzt hat: den Anteil der EU an der weltweiten Chipfertigung von derzeit 8 bis 10 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen. Das ist zwar ein wichtiger Schritt, aber es reicht nicht aus, die Chipfertigung in der EU einfach zu verdoppeln, da weltweit auch die Produktionskapazitäten stark erweitert werden.

Julia Christina Hess schätzt, dass die Umweltbelastungen durch europäische Chip-Fabs im schlimmsten Fall um das Achtfache erhöht werden könnten. Das ist besorgniserregend, denn in diesem Szenario würden die Belastungen durch die heute vorherrschenden Industriezweige wie Stahl und Chemie übertroffen werden. Es ist daher dringend notwendig, dass die EU-Politiker die ökologischen Aspekte bei der Förderung der Chipfertigung stärker berücksichtigen. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Ressourcenverbrauch, den Wasserverbrauch, den Energieverbrauch und den Einsatz problematischer Chemikalien zu reduzieren.

Um die Umweltauswirkungen der Chipfertigung zu minimieren, bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung und der Implementierung von umweltfreundlichen Technologien und Produktionsverfahren. Es ist wichtig, dass die EU-Politiker diese Aspekte bei der Ansiedlung neuer Chip-Fertigungswerke berücksichtigen und Anreize für umweltfreundliche Lösungen schaffen.

Die Chipbranche spielt eine entscheidende Rolle in der digitalen Revolution und der globalen Transformation hin zu nachhaltigen Energien. Doch es liegt nun an den EU-Politikern, sicherzustellen, dass diese Transformation nicht auf Kosten der Umwelt erfolgt, sondern im Einklang mit den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes. Nur so kann die Chipfertigung nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden. Es ist an der Zeit, dass die EU-Politiker ihre Subventionspolitik überdenken und die ökologischen Aspekte in den Vordergrund stellen. Denn nur wenn wir umweltfreundliche Lösungen für die Chipfertigung finden, können wir die digitale Revolution vorantreiben, ohne dabei unseren Planeten zu schädigen.

Schlagwörter: Julia Christina Hess + Interface + PFAS

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 20. Juni 2024