Tidal ändert Audioformate: MQA und 360 Reality Audio werden eingestellt, FLAC und Dolby Atmos als neue Standards.

Tidal, der beliebte Streaming-Dienst für Musik, hat angekündigt, dass er seine Audioformate überarbeiten wird. Ab dem 24. Juli wird Tidal die Unterstützung für die Formate Master Quality Authenticated (MQA) und 360 Reality Audio einstellen. Stattdessen wird FLAC als Standardformat für Stereo verwendet und Dolby Atmos als bevorzugtes Format für immersiven Klang.

Tidal bietet seinen Benutzern die Möglichkeit, in drei verschiedenen Qualitätsstufen zu streamen: niedrig, hoch und maximal. Die niedrige Qualität verwendet AAC-Dateien mit einer Bitrate von bis zu 320 kbps. Die hochwertige Stufe ermöglicht das Streaming von verlustfreien FLAC-Dateien in CD-Qualität. Die maximale Stufe unterstützt MQA-Dateien sowie FLAC-Dateien mit höherer Auflösung.

Die Entscheidung, MQA nicht mehr zu unterstützen, betrifft die höchste Qualitätsstufe und könnte für langjährige Tidal-Benutzer nicht überraschend sein. Tidal war einer der wenigen Streaming-Dienste, die das MQA-Format ermöglichten. MQA bietet eine herausragende Audioqualität bei geringerer Dateigröße im Vergleich zu FLAC. Allerdings erfordern MQA-Dateien spezielle Hardware oder Software zum Abspielen.

Die Anzeichen dafür, dass MQA bei Tidal nicht mehr lange unterstützt würde, waren deutlich, als Tidal im letzten Jahr ein neues HiRes FLAC-Format einführte. HiRes FLAC bietet eine höhere Qualität als die Standard-CD-Qualität. Tidal hat HiRes FLAC als bevorzugten Standard für das Streaming in maximaler Qualität festgelegt.

Die Insolvenz des Unternehmens, das hinter dem MQA-Format steht, im vergangenen Jahr in Großbritannien, hat die Entscheidung von Tidal zusätzlich beeinflusst. Tidal hat Dolby Atmos als bevorzugtes Format ausgewählt, da es eine große Anzahl von kompatiblen Geräten, umfassende Katalogverfügbarkeit und eine hohe Akzeptanz bei Künstlern aufweist. Im Gegensatz dazu ist das 360 Reality Audio-Format von Sony nicht so weit verbreitet.

Tidal hat auch angekündigt, dass sie sich für FLAC als Stereoformat entschieden haben, da es Open Source ist und Künstler nicht auf Drittanbieter angewiesen sind. Im Gegensatz dazu ist MQA ein proprietäres Format, für das Lizenzkosten anfallen.

Tidal-Benutzer, die MQA-Tracks oder -Alben besitzen, werden automatisch mit den hochwertigsten FLAC-Versionen ersetzt, die Tidal zur Verfügung hat. Heruntergeladene MQA-Dateien können weiterhin offline abgespielt werden, jedoch werden 360 Reality Audio-Dateien deaktiviert und können nicht mehr gestreamt werden.

Laut Tidal gibt es derzeit keine weiteren Pläne, die Audioformat-Angebote zu ändern. Diese Änderung erfolgt jedoch kurz nachdem das Unternehmen den monatlichen Abonnementpreis von über 20 Euro auf 10,99 Euro gesenkt hat. Es wurde auch beschlossen, die HiFi- und HiFi Plus-Pläne zu einer einzigen Stufe zusammenzuführen.

Insgesamt scheint Tidal mit diesen Änderungen den Fokus auf eine vereinfachte und kostengünstigere Nutzung zu legen. Die Entscheidung, MQA nicht mehr zu unterstützen, mag für einige Benutzer enttäuschend sein, aber die Verwendung von FLAC und Dolby Atmos verspricht weiterhin ein beeindruckendes Klangerlebnis. Musikliebhaber können sich also auf spannende Neuerungen bei Tidal freuen. (pz)

Schlagwörter: Tidal + MQA + FLAC

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  • 21. Juni 2024