Gigabitförderung 2.0 gestartet: Ein Milliardenertrag für den digitalen Ausbau – trotz knapper Kassen
Mit einer unerwarteten Blitzaktion kurz vor der Bundestagswahl hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Gigabitförderung 2.0 ins Leben gerufen. Trotz deutlich reduzierter Fördermittel im Vergleich zu 2024 stehen rund eine Milliarde Euro für den Ausbau von Glasfasernetzen zur Verfügung. Dieser Schritt soll die flächendeckende Gigabitversorgung bis 2030 weiter voranbringen und regionale Digital-Lücken schließen.
Obwohl die Förderung nur knapp vier Prozent des gesamten Förderbudgets ausmacht, signalisiert das BMDV mit der frühen Ankündigung klare Ambitionen: Der Ausbau von Glasfasernetzen durch den privaten Markt soll weiterhin im Vordergrund stehen, ergänzt durch gezielte Fördermaßnahmen, insbesondere in Regionen, in denen private Investoren an ihre Grenzen stoßen. Der Fokus liegt dabei auf digitaler Teilhabe für alle. Digitalminister Volker Wissing betont die kontinuierliche Umsetzung der Gigabitstrategie sowie die Zielsetzung einer flächendeckenden Gigabitversorgung bis 2030.
Im Jahr 2024 wurden über 560 Projekte mit 2 Milliarden Euro Bundesmitteln finanziert, was mehr als 440.000 Anschlüssen und 1.700 Gemeinden zugutekam. Insgesamt realisiert die Gigabitförderung des Bundes nun rund 4,3 Millionen Anschlüsse. Diese Zahlen untermauern die Effektivität der Förderung und ihre zentrale Rolle im Aufbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur.
Die reduzierten Fördermittel für 2025 werfen jedoch Fragen auf. Sven Knapp vom Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) fordert eine Anpassung der Kriterien für Förderanträge, um sicherzustellen, dass nur Kommunen mit realistischen Chancen auf Förderung Verfahren starten. Der Wunsch nach einer Aufstockung des Lückenschlussprogramms und der Verwendung eines Teils der Mittel für Glasfaser-Gutscheine durch die kommende Bundesregierung wird ebenfalls lautstark geäußert. Knapp warnt zudem vor der Unsicherheit, die durch die vorläufige Haushaltsführung erzeugt wird.
Die Gigabitförderung 2.0 stellt somit ein wichtiges Signal in turbulenten Zeiten dar. Sie verdeutlicht das Engagement des Staates für eine digitale Infrastruktur, die allen Bürgern zugutekommt und gleichzeitig den privaten Ausbau fördert. Obgleich mit Herausforderungen verbunden, signalisiert die Maßnahme die politische Ambition, Deutschland zukunftsfit zu machen.
Schlagwörter: BMDV + Volker Wissing + Sven Knapp
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