Cyberkrimineller vor Gericht: Millionen-Schaden durch verschlüsselte Daten

Ein 45-jähriger Ukrainer steht im Fokus einer spektakulären Cybercrime-Aktion der deutschen Justiz. Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat Anklage gegen den Mann erhoben, der in Verbindung mit der berüchtigten Ransomware-Gruppe GandCrab zahlreiche deutsche Unternehmen und Institutionen attackierte und Millionen in Lösegeld erpresste.

Der Verdächtige wurde im Juni 2022 in Bratislava (Slowakei) nach jahrelanger internationaler Ermittlung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit slowakischen Behörden verhaftet. Im September desselben Jahres erfolgte die Auslieferung nach Deutschland.

Im Jahr 2019 soll er mit einer Schadsoftware insgesamt 22 deutsche Firmen und Einrichtungen heimgesucht haben – darunter das Württembergische Staatstheater Stuttgart und einen Hersteller von medizinischem Equipment. Durch die Verschlüsselung der Daten und Systemausfälle entstand ein geschätzter Schaden von über 2,4 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrug vor.

Laut Ermittlern soll der Ukrainer Teil der berüchtigten GandCrab-Gruppe gewesen sein, die weltweit für ihre raffinierten Ransomware-Angriffe bekannt ist. Die Gruppe verschlüsselte Daten und verlangte hohe Lösegelder, oft in Kryptowährungen, um diese wieder freizugeben.

Deutschland ist mit dieser Bedrohung nicht allein. Im Januar 2024 nahm das neu gegründete Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe seine Arbeit auf. Dieses Zentrum ist auf besonders komplexe Cyberkriminalitätsfälle spezialisiert, wie im vorliegenden Fall.

Das Beispiel des angeklagten Ukrainers zeigt eindrücklich, dass die digitale Welt erhebliche Gefahren birgt. Die Verurteilung von Cyberkriminellen und das Etablieren effektiver Verteidigungsmechanismen sind entscheidend, um die zunehmende Bedrohung durch Ransomware zu bewältigen und kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Energieversorger und Lieferketten zu schützen.

Der Fall ist ein Schlag gegen den organisierten Cybercrime und ein Zeichen dafür, dass Deutschland entschlossen gegen digitale Verbrechen vorgeht.

Schlagwörter: Deutschland + Karlsruhe + Baden-Württemberg

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