eSIMs: Mobilfunkanbieter fürchten Apple-Monopol

In Großbritannien machen sich die Mobilfunkunternehmen Sorgen – und zwar wegen eines scheinbar harmlosen Upgrades bei iPhones: der vollständigen Umstellung auf elektronische SIM-Karten (eSIM). Netzbetreiber wie BT Group (EE) und Virgin Media O2 haben sich an die dortige Wettbewerbsbehörde, die Competition and Markets Authority (CMA), gewandt, um Gegenmaßnahmen zu erwirken.

Die Bedenken der Mobilfunkanbieter sind begründet: Apple hat seit dem iPhone 14 in seinen für den amerikanischen Markt produzierten Geräten bereits auf physische SIM-Kartensteckplätze verzichtet und kürzlich auch aus neuen iPads den Slot entfernt. Dieses Vorgehen könnte die Vormachtstellung von Smartphone-Herstellern wie Apple im Mobilfunkmarkt weiter festigen, befürchten die Anbieter.

Der Kern des Problems: eSIMs ermöglichen eine direkte Verbindung zwischen Hersteller und Kunde, ohne dass der Mobilfunkanbieter direkt involviert ist. Dies wird als Disintermediation bezeichnet und bedeutet für die Netzbetreiber den Verlust direkter Kundenbindung und somit einen potenziellen Kontrollverlust über das Kundenerlebnis.

In ihrer im Dezember eingereichten Eingabe an die CMA warnt die BT Group vor der Möglichkeit, dass Hersteller ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen, um Vorteile zu erlangen. Die Sorge ist groß, dass Apple durch eSIMs die Kontrolle über den Mobilfunkmarkt weiter strafft und kleine Anbieter ins Hintertreffen drängt.

Die CMA hatte bereits im November 2024 eine Marktstudie abgeschlossen, in der festgestellt wurde, dass Apples Zwang zur Verwendung der Browser-Engine WebKit Entwicklungen im mobilen Browsing-Bereich hemmen könnte. Diese Untersuchung führte schließlich zu einer neuen Initiative: Ende letzter Woche eröffnete die CMA Untersuchungen gegen sowohl Apple als auch Google, um deren Marktpraktiken genauer zu analysieren.

Die Debatte um eSIMs zeigt deutlich, welche Herausforderungen sich aus dem technologischen Fortschritt für traditionelle Geschäftsmodelle ergeben und wie wichtige Fragen der Wettbewerbsprinzipien in einer immer digitaleren Welt weiterhin relevant bleiben.

Schlagwörter: CMA + Apple + eSIMs

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