Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport in Schleswig-Holstein kündigt an, die Open-Source-Videokonferenzlösung OpenTalk allen Landesbehörden zur Verfügung zu stellen. Ziel ist eine gesteigerte Unabhängigkeit von internationalen Anbietern im Bereich der digitalen Kommunikation. Und soll gleichzeitig die IT-Sicherheit im öffentlichen Sektor stärken. Vorangegangen ist eine erfolgreiche Pilotphase, in deren Verlauf 2.000 Mitarbeiter Zugang zu OpenTalk erhielten und damit eine datenschutzkonforme und sichere Alternative zu etablierten internationalen Videokonferenzlösungen nutzen konnten.
OpenTalk zeichnet sich durch den Betrieb auf Servern innerhalb Deutschlands aus, bietet Flexibilität durch Anpassungsmöglichkeiten und ermöglicht die eigenständige Verwaltung durch die Behörden. Die zugrundeliegende Software steht unter der European Public License (EUPL 1.2) und basiert größtenteils auf offenen Standards und Schnittstellen. Die Landesregierung betont den Standort Schleswig-Holstein mit dem Hinweis, dass OpenTalk vollständig im BSI-zertifizierten Rechenzentrum Twin Data Center (TDC) betrieben wird. Bis Ende 2025 soll die landesweite Einführung abgeschlossen sein.
Aktuell unterzieht sich OpenTalk einer Evaluation durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemäß dem Common Criteria Evaluation Assurance Level 4 (CC-EAL4), der höchsten Vertrauensstufe für Sicherheitsleistungen. Mit erfolgreichem Abschluss dieses Prüfverfahrens wäre OpenTalk die erste Open-Source-Videokonferenzsoftware, die ein solches hohes Zertifizierungsniveau erreicht. Darüber hinaus soll die Software den Anforderungen der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) entsprechen.
Dieser Schritt des Landes Schleswig-Holstein zur Nutzung von OpenTalk knüpft an die bereits im April 2024 erfolgte Ankündigung an, das Land vollständig auf Linux und LibreOffice umzusteigen. Die (fast) vollständige, eigene Kontrolle über Daten und Datenwege ist einer der Vorteile gegenüber proprietären Lösungen internationaler Anbieter, und insbesondere im sensiblen Bereich der öffentlichen Verwaltung sinnvoll, wo der Schutz von Daten oberste Priorität genießt.
Schlagwörter: OpenTalk + Schleswig-Holstein + Kommunales
(pz)

 
																											