Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat erneut einen Cyberangriff über sich ergehen lassen müssen. Ende letzter Woche wurde ein neuer, komplexer und gezielter Angriff entdeckt, der glücklicherweise bereits eingedämmt werden konnte. Die internen Warn- und Reaktionsmechanismen funktionierten einwandfrei und ermöglichen dem Gericht eine schnelle Handlungsweise. Aktuell laufen umfassende Untersuchungen, um die genauen Auswirkungen dieses Vorfalls zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Folgen des Angriffs zu minimieren. Details über potenziell kompromittierte Daten oder Konten wurden bisher nicht öffentlich genannt.
Der IStGH, 23 Jahre nach seiner Gründung durch die Ratifizierung des römischen Statuts durch über 60 Staaten, hatte bereits in diesem Jahr einen zuvor als beispiellos bezeichneten Cyberangriff erlebt. Damals ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich um einen Versuch der Spionage und Sabotage des Gerichts und seiner Aufgaben handelte. Dieser Vorfall führte zu einer Verstärkung der IT-Sicherheitsmaßnahmen im Gericht. Über mögliche Täter wurde jedoch keine offizielle Aussage getroffen.
Der IStGH hat in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, sei es durch Haftbefehle gegen hochrangige politische Figuren wie den damaligen israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Gallant und mehrere Hamas-Anführer wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg, oder durch ein laufendes Verfahren gegen Präsident Wladimir Putin, der unter anderem für unrechtmäßige Verschleppung ukrainischer Kinder angeklagt ist.
Erst kürzlich sorgte die Nachricht für Aufsehen, dass der IStGH-Chefankläger Karim Khan aufgrund von US-Sanktionen von seinem Microsoft-basierten E-Mail-Konto ausgeschlossen wurde. Obwohl Microsoft betont, dass seine Maßnahmen keine Unterbrechung der Dienste für den IStGH darstellten, sieht die Open Source Business Alliance (OSBA) darin einen wichtigen Indikator für digitale Souveränität und die Notwendigkeit von Unabhängigkeit im digitalen Raum. Der jüngste Cyberangriff auf den IStGH mahnt erneut an die Herausforderungen, denen internationale Gerichte in einer zunehmend digitalisierten Welt gegenüberstehen, und unterstreicht die Notwendigkeit stetiger Verbesserungen der Sicherheitsmaßnahmen sowie des Schutzes der digitalen Souveränität.
Schlagwörter: IStGH + Den Haag + Benjamin Netanjahu
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