Studie zur ökologischen Wirkung von Künstlicher Intelligenz: Wasserverbrauch im Fokus

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat in einer aktuellen Studie die ökologischen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Fokus genommen und dabei besonders den Wasserverbrauch entlang des gesamten Lebenszyklus von KI-Systemen untersucht. Die Untersuchung erstreckt sich von der Herstellung spezialisierter Chips mit ihren energieintensiven Produktionsprozessen über den Betrieb von Rechenzentren, die durch komplexe KI-Modelle hohe Kühllasten erzeugen, bis hin zur Entsorgung der Hardware am Ende ihrer Lebensdauer. Im Zentrum steht die Frage nach der Menge an Wasserressourcen, die in die Entwicklung und Anwendung von KI einfließen – sowohl direkt bei der Herstellung energieintensiver Chips als auch indirekt durch den Bedarf an effizienten Kühlsystemen in Rechenzentren.

Die Studie betont, dass der Wasserverbrauch im Zusammenhang mit KI oft unterschätzt wird und ohne Gegenmaßnahmen zu neuen Nutzungskonflikten führen könnte, insbesondere in Regionen, die bereits mit Wasserknappheit kämpfen. Hinzu kommt ein Mangel an Transparenz: Es fehlen klare Standards und Messgrößen, um den Ressourcenverbrauch von KI-Systemen transparent darzustellen und vergleichbar zu machen.

Die GI identifiziert daher sieben Handlungsfelder für eine nachhaltigere Gestaltung der KI-Infrastruktur: eine ganzheitliche Betrachtung des direkten und indirekten Wasserverbrauchs, die Förderung ressourcenschonender KI-Technologien, eine energie- und ressourceneffiziente Rechenzentrumsinfrastruktur inklusive wassersparender Kühltechnologien, der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft in der Hardwareproduktion, die Standortwahl von Rechenzentren unter Berücksichtigung der lokalen Wasserverfügbarkeit, verbindliche Transparenzstandards und Bewertungsmetriken sowie die Sichtbarmachung und Verbreitung bewährter Praktiken.

Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, wurde eine Methodenkombination angewendet: Wissenschaftliche Publikationen wurden analysiert, Nachhaltigkeitsberichte von Tech-Unternehmen ausgewertet und Experten aus Wissenschaft und Industrie in Interviews und einem Workshop einbezogen. Die Studie verdeutlicht, dass KI für ihre Rolle bei der Lösung globaler Herausforderungen nachhaltig gestaltet werden muss. Sie liefert eine fundierte Grundlage für die Debatte über eine ökologische Transformation der digitalen Infrastruktur und betont die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um den Wasserverbrauch in der KI-Welt zu minimieren und langfristig nachhaltig zu gestalten.

Schlagwörter: GI + KI + Gesellschaft für Informatik e.V.
(pz)

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  • 2. Juli 2025