US-Justizministerium verhaftet Chinesen wegen Cyberangriffen auf Microsoft Exchange

Das US-Justizministerium vermeldet einen Fahndungserfolg im Fall der weltweiten Angriffe auf Microsoft Exchange Server, die 2020 und 2021 eine Vielzahl von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden weltweit heimsuchten. In Mailand wurde der chinesische Staatsbürger Xu Z., 33 Jahre alt, aufgrund einer US-Anklage verhaftet. Die USA streben dessen Auslieferung an.

Die Anklage erhebt schwere Vorwürfe gegen Xu Z. sowie seinen Landsmann, ebenfalls 44 Jahre alt. Beide sollen in die Angriffsoffensive involviert gewesen sein. Hinzu kommen zwei weitere Angeklagte, die als Spione der Volksrepublik China identifiziert wurden und in den Ermittlungen eine zentrale Rolle spielen. Die Anklagepunkte umfassen absichtliche Beschädigung geschützter Computer, unberechtigten Zugriff auf Informationen, Identitätsanmaßung und Verschwörung. Besonders zentral für die Beweisführung sind die Vorwürfe der Verschwörung, da sie unabhängig von der konkreten Tatbeteiligung einzelner Mitglieder demonstrieren, dass eine gemeinsame rechtswidrige Handlung existierte.

Die Angriffe, die unter dem Namen Hafnium im IT-Sicherheitsbereich bekannt sind, richteten sich an ein breites Spektrum von Organisationen: Behörden in den USA, Rüstungskonzerne, Forschungseinrichtungen, die Covid-19 untersuchten, sowie diverse Unternehmen. Schätzungen gehen von über 100.000 betroffenen Exchange-Servern in den USA und mehreren Zehntausend in Deutschland aus. Weltweit könnte die Zahl der kompromittierten Server eine Viertelmillion übersteigen. Bereits im Jahr 2021 hatten die Vereinigten Staaten, die Europäische Union sowie weitere Verbündete China als Drahtzieher dieser Angriffe identifiziert. Peking weist diese Vorwürfe jedoch stets zurück. Das Verfahren ist vor dem US-Bundesbezirksgericht für das südliche Texas anhängig und wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da es tiefgreifende Fragen der internationalen Cyberkriegsführung und staatlicher Einflussnahme auf die digitale Infrastruktur adressiert.

Schlagwörter: USA + Xu Z. + China

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