MSI weist Gerüchte über GeForce RTX 5090 in China zurück

Auf einschlägigen Handelsplattformen tauchten in den vergangenen Wochen MSI Grafikkarten auf, die offenbar über nicht autorisierte Kanäle ins Land gelangten. MSI legt in einer Stellungnahme offen, dass es sich dabei um internationale Modelle handelt, die ursprünglich nicht für den chinesischen Markt bestimmt waren. Das Unternehmen betont, dass diese Geräte über graue Importwege aus Nordamerika und Südkorea nach China eingeführt wurden, außerhalb des offiziellen Vertriebsrahmens und ohne Genehmigung des Herstellers. Damit verstoßen sie gegen die regionalen Vertriebsrichtlinien und gegen die Exportvorgaben, unter denen NVIDIA seine neuesten GPU-Serien lizenziert.

Hintergrund dieser Praxis sind die US-amerikanischen Technologiebestimmungen, die den Export hochleistungsfähiger Chips nach China beschränken. Diese Auflagen treffen die RTX 5090 unmittelbar, da sie auf die Architektur optimierter Recheneinheiten basiert, die in den Geltungsbereich der US-Exportkontrollen fallen. MSI hält sich nach eigener Darstellung strikt an diese Vorgaben und führt die RTX 5090 offiziell nur in Märkten, die von den Beschränkungen nicht betroffen sind. Der Vertrieb in China erfolgt deshalb ausschließlich über angepasste Modelle mit der Bezeichnung RTX 5090D und RTX 5090D v2. Diese Varianten wurden technisch so verändert, dass sie die erlaubten Leistungsparameter nicht überschreiten und somit den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Die nicht autorisierten Importe gefährden nach Darstellung von MSI die Integrität des Markenauftritts und schaffen Unsicherheit für Verbraucher. Kunden erkennen auf Online-Plattformen oft nicht, dass die angebotenen Karten nicht aus offiziellen Beständen stammen. Da sie nicht über den regulären Vertriebsweg in China erhältlich sind, besitzen sie keine gültige Garantie und fallen nicht unter die Wartungsrichtlinien oder Ersatzteilversorgung von MSI. Das Unternehmen warnt, dass diese Importe sowohl rechtliche Risiken als auch technische Probleme bergen können, etwa durch nicht kompatible Firmware oder unzureichende Qualitätskontrolle nach dem Transport.

MSI verweist zudem auf Parallelen zu früheren Fällen, in denen Hochleistungselektronik aus westlichen Märkten über Drittstaaten nach China gelangte. Solche Umgehungsrouten laufen häufig über Händler in Hongkong, Singapur oder Malaysia, die die Produkte weiterverkaufen, obwohl sie keine offizielle Vertriebsgenehmigung besitzen. Diese Graumarktaktivitäten basieren auf Preis- und Nachfrageunterschieden zwischen Regionen und nutzen Lücken in der Export- und Zollaufsicht. MSI kündigt an, künftig enger mit internationalen Partnern und Aufsichtsbehörden zu kooperieren, um diesen Praktiken entgegenzuwirken und den Strom nicht genehmigter Importe zu unterbinden.

Um die Transparenz aufseiten der Verbraucher zu erhöhen, entwickelt MSI interne Kontrollmechanismen, die den Vertriebsweg einer Grafikkarte bis zum Erstverkauf zurückverfolgbar machen sollen. Ein zentrales Element ist die Einführung einer überprüfbaren Seriennummernregistrierung. Damit soll sich feststellen lassen, ob ein Gerät aus einem autorisierten Markt stammt. Nach Unternehmensangaben werden diese Datenbanken mit regionalen Distributoren verknüpft, um die Nachvollziehbarkeit des Lieferwegs sicherzustellen. Diese Maßnahme ergänzt bestehende Systeme zur Produktregistrierung und dient der Bekämpfung von Parallelimporten.

In seiner Stellungnahme macht MSI deutlich, dass die RTX 5090 offiziell nur in bestimmten Regionen angeboten wird und der Verkauf in China von diesen Regelungen ausgeschlossen ist. Ausnahme sind die angepassten D-Modelle, die über lokale Partner eingeführt werden, sind die einzige legale Bezugsquelle für chinesische Kunden. Der Versand internationaler RTX-5090-Modelle über Dritthändler oder Online-Marktplätze steht in direktem Widerspruch zu den vertraglichen Vereinbarungen zwischen MSI und NVIDIA, die weltweit ein abgestuftes Vertriebssystem festgelegt haben.

Die Lage zeigt ein strukturelles Spannungsfeld zwischen Nachfrage, Regulierung und globaler Lieferkette und wie stark geopolitische und wirtschaftliche Interessen in den Handel mit Technologie eingreifen. Der chinesische Markt verfügt über eine wachsende Zielgruppe für Hochleistungs-GPUs, ist aber von gesetzlichen Beschränkungen des US-Handelsrechts betroffen. Dadurch entsteht ein Graumarkt, in dem Zwischenhändler versuchen, den Bedarf über Umwege zu decken. MSI tritt diesen Aktivitäten entgegen, weil sie langfristig die Preisstabilität und das Vertrauen in die offiziellen Produktlinien gefährden.

Schlagwörter: MSI + GeForce RTX + China
(pz)

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  • 15. Oktober 2025