Der US-amerikanische Markt für Heimrouter steht vor einem möglichen Schock: Dem chinesischen Hersteller TP-Link droht ein Verkaufsverbot, motiviert durch Sicherheitsbedenken mehrerer US-Bundesbehörden. Dieses Vorhaben gründet sich auf die enge Verknüpfung des Unternehmens mit China und den damit verbundenen potenziellen Gefahren für die nationale Sicherheit.
TP-Link dominiert den US-Markt mit einem erheblichen Marktanteil, was die Brisanz dieses Verkaufsverbots verstärkt. Die Sicherheitsbedenken richten sich gegen den Unternehmenssitz in Shenzhen, wodurch TP-Link chinesischen Gesetzen zur nationalen Sicherheit unterliegt, die Unternehmen zur Zusammenarbeit mit Geheimdiensten verpflichten können.
Hinzu kommen wiederholt gefundene Sicherheitslücken in TP-Link-Produkten, denen die US-Behörden mangelhafte Reaktionsfähigkeit des Unternehmens auf gemeldete Schwachstellen vorwerfen. Besonders problematisch ist für US-Sicherheitsbehörden, dass TP-Links Produkte in sensiblen Bereichen wie Verteidigung und Justiz eingesetzt werden könnten.
Obwohl konkrete Hinweise auf Missbrauch fehlen, basiert die Risikobewertung des US-Handelsministeriums, an der auch das Verteidigungs- und das Justizministerium beteiligt waren, primär auf dem Potenzial für Missbrauch aufgrund der rechtlichen und geschäftlichen Verbindungen nach China. TP-Link selbst betont in Reaktion auf die Vorwürfe die Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften sowie die enge Zusammenarbeit mit US-Behörden.
Dieses geplante Verbot wäre nicht das erste seiner Art gegen chinesische Firmen in den USA. Huawei und ZTE wurden bereits 2022 faktisch vom US-Markt ausgeschlossen, da sie von der Federal Communications Commission (FCC) als unzulässige Bedrohung für die nationale Sicherheit klassifiziert wurden. Parallel verschärfen die USA ihre Exportkontrollen gegenüber chinesischen Unternehmen, wodurch auch Tochtergesellschaften automatisch Handelsbeschränkungen unterliegen. Ein Verkaufsverbot würde bestehende TP-Link-Geräte nicht direkt betreffen, könnte aber mittelfristig zu Problemen mit Software-Updates und Support führen, da das Handelsministerium möglicherweise auch Beschränkungen für Firmware-Updates verhängen würde. Im europäischen Raum und in Deutschland sind bisher keine vergleichbaren Pläne bekannt.
Schlagwörter: TP-Link + China + USA
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