Bundesbeauftragte für Datenschutz erkennt innovatives Cookie-Management-Plugin Consenter als offiziellen Dienst an

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Louisa Specht-Riemenschneider, hat einen historischen Schritt für den Datenschutz im digitalen Raum vollzogen: Sie hat das Browser-Plugin Consenter offiziell als Dienst zur automatischen Einwilligung in Cookies anerkannt. Dieses Urteil vom 17. Oktober markiert einen juristischen Präzedenzfall, da es erstmals einen solchen Dienst in Deutschland amtlich anerkennt. Consenter soll Nutzer dabei unterstützen, die komplexen Vorgaben rund um Cookies über verschiedene Webseiten hinweg effizient zu verwalten. Ende November wird das Plugin der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und bietet damit eine Lösung für die oft frustrierende Interaktion mit Cookie-Bannern. Hinter diesem Projekt steckt die Berliner Legal-Tech-Firma Law & Innovation Technology, deren Entwicklerteam Experten aus Instituten wie der Universität der Künste Berlin (UdK), dem Einstein Center sowie dem Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) vereint. Specht-Riemenschneider betont in diesem Zusammenhang die große Bedeutung automatisierter Cookie-Verwalter für mehr Transparenz, Nutzerfreundlichkeit und Wirksamkeit im Datenschutz. Sie sieht diesen Schritt als einen entscheidenden Faktor zur Verbesserung der Kontrolle, die Nutzer über ihre Daten im digitalen Raum ausüben möchten. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der BfDI untermauert diese These, da sie zeigt, dass nur ein geringer Prozentsatz der deutschen Internetnutzer die Funktionsweise von Cookies und deren Verwendung genau versteht. Gleichzeitig drängen viele Nutzer nach mehr Autonomie in Bezug auf die Datennutzung im Internet. Insbesondere das Wunschdenken nach einer einfachen Möglichkeit, Cookies pauschal abzulehnen, wenn dies mit einem Klick möglich wäre, verdeutlicht die Sehnsucht nach direkter Kontrolle über die eigenen Daten. Die Anerkennung von Consenter knüpft an die Rahmenbedingungen des neuen Datenschutzrechts, insbesondere an die europäischen Richtlinien (DSGVO), an, die flexiblere Lösungen für die Einwilligungserklärungen ermöglichen. Neben traditionellen Cookie-Bannern erlauben diese Richtlinien Ansätze wie beispielsweise Single Sign-On oder Cookie-Manager-Lösungen, um Nutzer einvernehmlich in den Datenfluss einzubeziehen. Trotz des Fortschritts durch die Anerkennung von Consenter bestehen noch Herausforderungen. Verbraucherschützer mahnen an, dass Webseitenbetreiber trotz abgegebener Entscheidungen jederzeit neue Einwilligungen einfordern könnten, was die Effektivität der Nutzerkontrolle einschränkt. Die langfristige Lösung liegt in einem transparenten und konsequenten Umsetzungssystem, das den Nutzern tatsächlich die volle Kontrolle über ihre Daten im digitalen Raum ermöglicht. Die Einführung von Consenter signalisiert jedoch einen wichtigen Schritt in diese Richtung und verspricht mehr Klarheit, Benutzerfreundlichkeit und letztlich eine stärkere Positionierung des Nutzers im digitalen Datenfluss.

Schlagwörter: BfDI + Louisa Specht-Riemenschneider + Consenter

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  • 4. November 2025