Das Mastodon-Entwicklerteam hat mit Version 4.5 eine wichtige Erweiterung für den Kurznachrichtendienst eingeführt: Es ist nun möglich, innerhalb von Beiträgen zu zitieren. Diese Funktion, die lange gewünscht wurde, war zuvor aufgrund der Zweifel des Chefentwicklers an ihrem Nutzen bewusst ausgelassen worden. Er befürchtete belästigende und unproduktive Unterhaltungen sowie negative Auswirkungen auf das Klima der Plattform. Nach dem Nutzeransturm auf Mastodon aufgrund der Twitter-Übernahme durch Elon Musk, bei dem viele Nutzer die Vorteile von Zitaten hervorhoben, änderte sich diese Haltung. Bereits Anfang 2023 hatte der Chefentwickler einen Kurswechsel angedeutet, und nun wird auch die Möglichkeit zur Deaktivierung von Zitaten integriert.
Neben dem Zitieren-Feature bringt Version 4.5 eine Lösung für ein langjähriges Problem: die vollständige Anzeige aller Antworten unter einem Beitrag. Die dezentrale Struktur von Mastodon führte bisher oft zu unsichtbaren Kommentaren, was Diskussionen erschwerte. Aktualisierte Instanzen sollen nun regelmäßig nach neuen Kommentaren suchen und so die Kontinuität der Konversationen gewährleisten. Dies betrifft besonders Beiträge mit Antworten auf Instanzen, die nicht dem eigenen Server angehören.
Die Update-Version stärkt zudem die Kontrolle der Instanzbetreiber über das Aussehen ihrer Plattformen. Inmitten des Wettbewerbs um ehemalige Twitter-Nutzer positioniert sich Mastodon als eine Alternative mit Fokus auf Offenheit und Teilhabe am Fediverse, einem Netzwerk sozialer Dienste, das auf einem gemeinsamen Protokoll basiert. Obwohl kleiner als Konkurrenten wie Threads oder Bluesky, bietet Mastodon den Austausch mit verschiedenen Diensten innerhalb des Fediverse ohne Plattformwechsel. Die offene Technologie ermöglicht diverse Anwendungen und Erweiterungen, die dem Nutzerangebot zusätzliche Komplexität und Vielfalt verleihen.
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