Indien zwingt Smartphone-Hersteller zur Kooperation: Neue staatliche App für alle Geräte in 90 Tagen verpflichtend
Die indische Regierung hat Telefonherstellern eine Frist von 90 Tagen gesetzt, um einer neuen Anordnung nachzukommen, die die vorinstallierte Verbreitung einer staatlichen App auf neuen Mobilgeräten erzwingt und deren Installation über Software-Updates auf bestehenden Geräten sichert. Diese Regelung wurde an Hersteller wie Apple, Samsung, Vivo, Oppo und Xiaomi versendet. Die Maßnahme folgt einem Vorbild aus Russland, das im August eine vergleichbare Anweisung erlassen hat, mit der die vorinstallierte Nutzung einer staatlich unterstützten Messenger-App auf neuen Geräten gefordert wurde. Ähnlich wie bei dieser russischen Regelung verfolgt auch die nun eingeführte App den Weg zur obligatorischen Installation und verhindert die Deaktivierung oder Entfernung durch die Nutzer. Die App bietet Funktionen wie das Blockieren und Verfolgen von gestohlenen oder verlorenen Handys anhand ihrer IMEI-Nummern sowie die Meldung verdächtiger Betrugsnachrichten. Dieser Schritt der indischen Regierung steht im Kontext eines zunehmenden Einflusses auf die Technologiebranche, insbesondere da Unternehmen wie Apple und Google in Indien eine wachsende Bedeutung erlangen. Beide Konzerne haben ihre Produktion lokalisiert und sind somit wichtige Akteure auf dem indischen Markt. Google begann Anfang dieses Jahres direkt mit dem Online-Verkauf von Pixel-Handys in Indien, während Apple im September einen Rekordumsatz von 9 Milliarden US-Dollar in Indien erzielte. Bisher reagierten weder Apple noch Google auf Anfragen bezüglich Stellungnahmen zur neuen Regelung. Die Vorgänge verdeutlichen die globale Tendenz, digitale Infrastrukturen und Inhalte durch staatliche Einflussnahme zu prägen, wobei Datenschutz und Nutzerautonomie zentrale Diskussionsthemen bleiben.
Schlagwörter: Apple + Google + Indien
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