Preisanstieg bei SSDs: Marktverunsicherung durch KI-Boom und steigende Nachfrage

Die Preise für SSDs sind in den letzten Monaten markant gestiegen und sorgen für Unruhe im Markt. Waren noch vor kurzem 1-Terabyte-Modelle für unter 50 Euro zu ergattern, kosten sie nun mindestens 40 Prozent mehr – Tendenz steigend – und liegen bei etwa 68,05 Euro. Wer Geschwindigkeit mit PCI Express 4.0 möchte, muss tiefer in die Tasche greifen und zahlt ab circa 76,90 Euro. Diese Preissteigerungen sind nicht nur auf den günstigeren Einsteigerbereich beschränkt, sondern zeigen sich auch in den höheren Segmenten, wo High-End-SSDs allerdings noch nicht so drastisch betroffen sind. Dort beobachten wir jedoch ein ähnliches Phänomen wie beim Arbeitsspeicher: Die niedrigsten Preise werden meist nur noch von wenigen Händlern oder Online-Marktplätzen wie eBay und Amazon angeboten. Selbst Amazon listet manche Modelle zwar günstig, doch die Liefertermine liegen oft mehrere Monate in der Zukunft.

Der Grund für diese Preisspirale ist tiefgreifend und lässt sich direkt mit dem aktuellen KI-Boom verknüpfen. Hyperscaler, die großen Anbieter von Cloud-Computing sowie Rechenzentren, haben neben Arbeitsspeicher auch verstärkt Datenträger, darunter SSDs, für ihre wachsenden Recheninfrastrukturen in Auftrag gegeben. Die knappen Verfügbarkeiten an herkömmlichen Festplatten verstärken diesen Trend und lenken noch mehr den Fokus auf SSDs. Phison, ein Hersteller von SSD-Controllern und Komplett-SSDs, wies bereits Anfang November darauf hin, dass der Preis für einen gängigen 1-Terabit-Baustein im Vergleich zu Juli um fast das Doppelte gestiegen ist – von zuvor 4,80 Dollar auf dann 10,70 Dollar. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Marktberichten wider: Trendforce, ein Spezialist für Speicheranalysen, vermeldete im November weitere Preissteigerungen bei NAND-Flash-Vertragspreisen zwischen 20 und sogar 65 Prozent. Besonders betroffen sind Modelle mit TLC-Technik (Triple Level Cells) auf 1 Terabit, deren Preise um etwa 20 Prozent in die Höhe schossen, während kleinere 512-Gbit-Typen bis zu 65 Prozent teurer wurden.

Schlagwörter: Amazon + PCI Express + High-End-SSDs

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  • 1. Dezember 2025